Im Sommer wagten ungewöhnlich viele Deutsche den Sprung ins Ausland. Bei einigen läuft es in der neuen Heimat nach Wunsch, andere suchen noch nach ihrer Form. FussballTransfers hat den bisherigen Werdegang der deutschen Gastarbeiter genau verfolgt.
Als Christian Tiffert den 1. FC Kaiserslautern im Sommer Richtung Major League Soccer verließ, blickte der Mittelfeldspieler auf zwei wechselhafte Jahre zurück. In der ersten Saison noch einer der besten Sechser der Bundesliga und kurz vor dem Sprung in die Nationalmannschaft, suchte er im zweiten Jahr vergeblich nach seiner Form. Die Trennung nach dem Abstieg der Pfälzer war beinahe zwangsläufig, der Aufbruch in das Abenteuer Seattle Sounders hingegen eher überraschend.
„Seattle ist eine schöne Stadt“, befand Tiffert im Mai. Sportlich hegte der ehemalige U21-Nationalspieler keine besonderen Ambitionen, zu wenig fundiert waren die Kenntnisse über die Qualität des Sounders-Kaders, obwohl er zuvor mit dem deutschstämmigen Trainer Sigi Schmid eingehende Gespräche geführt hatte. Inzwischen ist die Saison für den gebürtigen Hallenser und sein Team beendet – und der Halbfinal-Einzug mit der Niederlage gegen den Top-Favoriten LA Galaxy war durchaus als Erfolg zu werten.
Großen Anteil daran trug Tiffert, der im zentralen Mittelfeld von Seattle die Fäden zog und sich in der Schlussphase der Meisterschaft als Wortführer entpuppte. „Es ist wichtig, dass man gut organisiert steht, wenn man mit vier Mittelfeldspielern agiert. Man muss miteinander sprechen und bei Bedarf die Positionen wechseln“, ließ Tiffert im Oktober wissen, als die Westamerikaner drohten, die Playoff-Teilnahme zu verspielen.
Mittlerweile ist Tiffert wieder zurück in Deutschland. Erst im kommenden Jahr winkt eine weitere – dieses Mal vollständige – Spielzeit in den USA. Der 30-Jährige wird dann Hoffnungsträger auf ein weiteres, möglichst genau so erfolgreiches Jahr der Sounders sein.
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