Bundesliga

Sommertransfermarkt – die Baustellen der Bundesligisten: 1. FC Köln

Bundesliga-Aufsteiger müssen naturgemäß im Sommer Extraschichten schieben, um den im vergangenen Jahr erfolgreichen Kader auch im Oberhaus konkurrenzfähig zu halten. Das Ziel ist für gewöhnlich die ominöse 40-Punkte-Marke und somit der Klassenerhalt. Nicht so beim 1. FC Köln respektive den Fans, die immer mindestens die Meisterschaft erwarten.

von Remo Schatz
3 min.
7,4 Millionen Euro hat der 1. FC Köln bereits in neue Spieler investiert @Maxppp

Wenn der SC Paderborn am 25. August das erste Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 gewinnen sollte, wäre dies ein riesiger Achtungserfolg für den Bundesliga-Neuling – mehr aber auch nicht. Sollte allerdings der 1. FC Köln einen Tag zuvor sein erstes Bundesliga-Spiel seit über zwei Jahren gegen den Hamburger SV gewinnen, träumt nicht nur der Kölner ‚Express‘ direkt von der direkten Champions League-Qualifikation.

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Transferausgaben von 7,4 Millionen Euro

Das Ziel der Vereinsführung um die schillernde Klubikone Toni Schumacher und den akribisch arbeitenden Manager Jörg Schmadtke ist aber ein anderes. Die Domstädter wollen ähnlich wie vor einigen Jahren der SC Freiburg das Image der Fahrstuhl-Mannschaft ablegen und sich im Oberhaus etablieren. Um dies zu erreichen, wurde bereits vor und während der WM im Geißbockheim fleißig gearbeitet.

Nach zähem Ringen sicherte sich der ‚Effzeh‘ die Dienste von Simon Zoller, der im vergangenen Jahr mit 13 Treffern beim 1. FC Kaiserslautern für Furore sorgte. Drei Millionen Euro überweisen die Rheinländer für den Stürmer in die Pfalz und setzten sich gegen Borussia Mönchengladbach, Hannover 96 und Hertha BSC durch. Für einen Aufsteiger eine immense Summe. Mittelstürmer Yuya Osako, der erst im Winter zum TSV 1860 München kam, verstärkt für 1,6 Millionen Euro die Offensive.

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Überangebot an Mittelstürmern

Fraglich ist allerdings, wie die beiden Mittelstürmer im System von Trainer Peter Stöger zum Einsatz kommen. Der Österreicher setzte in der vergangenen Saison meistens auf ein klassisches 4-2-3-1. Im Sturmzentrum sorgte Patrick Helmes für die Tore, flankiert von Slawomir Peszko, Kazuki Nagasawa und Marcel Risse. Das zentrale Mittelfeld dirigierte Daniel Halfar.

Zoller und Osako sind beide wie Helmes Mittelstürmer. Hinzu kommen Anthony Ujah und Thomas Bröker, die sich ebenfalls im Sturmzentrum am wohlsten fühlen. Gut möglich, dass Stöger in der kommenden Saison phasenweise mit zwei Stürmern spielen lässt oder sich einige der Mittelstürmer auf dem Flügel wiederfinden werden. Komplett wird der Aufstiegstrainer von seiner letztjährigen Erfolgstaktik aber sicher nicht abrücken.

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Vogt organisiert das defensive Mittelfeld

Eine weitere wichtige Verstärkung kommt von letztjährigen Überraschungsteam FC Ausgburg. 1,5 Millionen Euro zahlt Köln für Kevin Vogt an die Schwaben. Der 22-jährige Juniorennationalspieler stand im vergangenen Jahr bei 31 Pflichtspielen der Augsburger auf den Platz und soll das defensive Mittelfeld organisieren.

Für die Defensive hat sich der ‚Effzeh‘ zudem eine komplette neue Viererkette gegönnt. Schillerndster Neuzugang ist Innenverteidiger Tomás Kalas, der vom FC Chelsea ausgeliehen wurde. Hinzu kommen Mergim Mavraj von Greuther Fürth, Linksverteidiger Dusan Svento von RB Salzburg und für rechts Pawel Olkowski von Gornik Zabrze.

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Kommt noch ein WM-Fahrer aus München?

Großen Handlungsbedarf gibt es für den Aufsteiger somit nicht mehr. In der Domstadt halten sich aber hartnäckig die Gerüchte um Daniel van Buyten. Der belgische Nationalspieler verpasste in Brasilien keine Minute und musste sich mit den ‚Roten Teufeln‘ erst im Viertelfinale den Argentiniern (0:1) geschlagen geben. Die überzeugenden Leistungen haben den 36-jährigen Innenverteidiger, dessen Vertrag beim FC Bayern auslief, aber auch ins Blickfeld einiger weiterer Vereine gespült.

Fazit: Neun Spieler verstärken den FC-Kader für die neue Saison. 7,4 Millionen Euro wurden bislang investiert und die Kaderplanungen sind weitestgehend abgeschlossen. Wenn sich van Buyten für die Domstadt entscheiden sollte, wird der FC dem international erfahrenen Abwehr-Routinier sicher nicht die Tür vor der Nase zuschlagen. Der Kader des Traditionsklubs ist aber auch ohne den Belgier bestens gewappnet für die kommende Saison, um die realistischen Ziele zu erreichen.





*Die Baustellen:

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