Sommertransfers: Die Noten für Real Madrid
Einen echten Superstar lotste Real Madrid entgegen alter Gepflogenheiten im Sommer nicht ins Santiago Bernabéu. Stattdessen setzten die Königlichen auf punktuelle Ergänzungen des Kaders. FussballTransfers bewertet die Einkaufspolitik des spanischen Rekordmeisters.
Volltreffer
Fehlanzeige
Verstärkung
Danilo (FC Porto/31,5 Mio.): Der brasilianische Rechtsverteidiger ist so etwas wie die Königspersonalie bei den ‚Königlichen‘. Gegenüber Dani Carvajal, der beim FC Bayern gehandelt wird, hat er bislang die Nase vorn. Weil ihn zwischenzeitlich eine Lungenprellung außer Gefecht setzte, kommt er zwar bislang nur auf insgesamt fünf Saisoneinsätze, konnte in diesen aber überzeugen. Vor allem seine Dynamik im Vorwärtsgang begeistert. Beim 3:1-Erfolg gegen Celta Vigo am vergangenen Samstag steuerte Danilo zudem seinen ersten Treffer im Real-Trikot bei.
Lucas Vázquez (Espanyol Barcelona/1 Mio.): Der 24-jährige Spanier ist die große Überraschung im Kader der Madrilenen. Denn eigentlich holte Real das Eigengewächs nur aufgrund der niedrigen Rückkaufoption von einer Million Euro zurück in Bernabéu. Dort hat sich Vázquez entgegen der allgemeinen Erwartung zu einer echten Alternative entwickelt. Immer wenn der Rechtsaußen gebraucht wurde, war er zuverlässig zur Stelle. Drei Treffer hat Vázquez in der laufenden Spielzeit schon vorbereitet. Trainer Rafa Benítez hält große Stücke auf den flinken Rechtsfuß.
Mitläufer
Mateo Kovacic (Inter Mailand/29 Mio.): Als spielerisch starker Nachfolger von Sami Khedira ist der Kroate im Sommer von Inter Mailand gekommen. Doch an Toni Kroos und seinem Landsmann Luka Modric ist für den Edeltechniker bislang kein wirkliches Vorbeikommen. Dabei erfüllt Kovacic die von Benítez gestellten Aufgaben aber zumindest zuverlässig. Mit 21 Jahren ist der gebürtige Österreicher noch sehr jung. Fußballerisch hat er das Potenzial, irgendwann einmal eine tragende Rolle bei Real zu spielen. Bis dato ist er allerdings nicht mehr als ein Mitläufer im Starensemble.
Kiko Casilla (Espanyol Barcelona/6 Mio.): Der Schlussmann kam als Backup für Keylor Navas und ist bislang genau das. Am morgigen Samstag könnte er gegen Las Palmas womöglich sein Debüt für Real feiern, um Navas zu entlasten. Eine wirklicher Konkurrent ist Casilla nicht.
Enttäuschung
Fehlanzeige
Fazit
Florentino Pérez konnte oder wollte im Sommer nicht den fast schon obligatorischen Superstar an Land ziehen. Womöglich war auch die Transfersperre für den FC Barcelona ein Grund dafür. Denn so fühlte sich der Bauunternehmer nicht genötigt, den ewigen Rivalen zu übertreffen. Danilo und Kovacic sind stattdessen sinnvolle Ergänzungen zum Luxuskader. Das Niveau entscheidend angehoben haben sie aber auch nicht. Ähnliches gilt für Casilla, der ausschließlich als Backup verpflichtet wurde. Als positive Überraschung kann man Vázquez bezeichnen, der mit Leidenschaft und auch Klasse in die Bresche springt, wenn die Superstars eine Pause benötigen. Insgesamt ein ungewohnt solider Transfermarkt der ‚Königlichen‘. FussballTransfers vergibt die Note 3+.
*Die Noten der anderen Top-Teams
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