„Nicht so ein Stress“ bei Bayern-Verträgen: Freund sorgt für Stirnrunzeln
Auf dem Transfermarkt gelten einige ungeschriebene Gesetze. So etwa, dass man mit wertvollen Spielern nicht ins letzte Vertragsjahr gehen sollte, da sonst ein wirtschaftlich bitterer ablösefreier Abgang droht, der die Verhandlungsposition von Stars entscheidend stärkt. Bayern Münchens Sportdirektor Christoph Freund zeigt sich von solchen Szenarien aber unbeeindruckt.
Christoph Freund hat in einem TV-Interview mit der ‚Bild‘ zu einigen Personalien beim FC Bayern geäußert. Dabei sorgen Aussagen des Sportdirektors für Stirnrunzeln.
Beispiel Joshua Kimmich (28): Der Mittelfeldspieler ist nur noch bis 2025 an die Bayern gebunden, hat Verehrer beim FC Barcelona, Manchester City sowie Paris St. Germain und ließ jüngst durchblicken, er sei verwundert, dass die Bayern noch nicht wegen einer Verlängerung auf ihn zugekommen sind. Schließlich bestünde Stand jetzt im Sommer dieses Jahres akuter Verkaufsdruck, um Kimmich nicht ein Jahr später ablösefrei zu verlieren.
Zum Szenario, mit dem Nationalspieler ins letzte Vertragsjahr zu gehen, sagte Freund, dass er sich „noch nicht so damit auseinandergesetzt“ habe. Doch eigentlich gehört die mittel- bis langfristige Kaderplanung zum Kerngeschäft eines Sportdirektors.
Auch Davies und Sané nur bis 2025 gebunden
Auch Alphonso Davies (23), der von Real Madrid umworben wird, und Leroy Sané (28) sind nur noch bis 2025 an den FCB gebunden. Der Fragesteller der ‚Bild‘ schlug hier in dieselbe Kerbe wie im Fall Kimmich, also in Richtung Verkaufsdruck ohne Vertragsverlängerung. Doch Freund, der Wertschätzung für alle Spieler äußerte und Gespräche ankündigte, ordnete ein: „Es ist nicht so ein Stress. Die Jungs haben ja Verträge.“
Klar ist aber auch: Spieler mit der Qualität des genannten Trios wären nur sehr schwer zu ersetzen. Zudem müssen bei einem Verkauf ein Jahr vor Vertragsende mitunter Abstriche in puncto Ablöse gemacht werden. Freund scheint das nicht zu beunruhigen. Bleibt für die Bayern zu hoffen, dass der Österreicher sich mit seiner ungewöhnlichen Strategie des Abwartens nicht verzockt.
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