Guerrero: Kostet der 'Volltreffer’ den neuen Vertrag?
Paolo Guerrero wird sich inzwischen selbst am häufigsten fragen, warum er auf die Provokationen des HSV-Fans derart dumm reagiert hat. Nach dem Spiel gegen Hannover 96 (0:0) verließ der Angreifer gemeinsam mit seinen Kollegen reichlich gefrustet das Spielfeld und durfte sich auf dem Weg in die Kabine einige unschöne Beleidigungen eines langjährigen hanseatischen Anhängers anhören.
Der Peruaner griff nach einer Trinkflasche und warf. Das Geschoss traf sein Ziel mit erstaunlicher Präzision. Seitdem muss der 26-Jährige im Büßer-Gewand umher laufen. Auf die öffentliche Entschuldigung folgte die öffentliche Reue. Der Hamburger SV beließ es daher bei einer Rekordgeldstrafe und verzichtete auf eine Entlassung.
Doch für Guerrero ist der Ärger damit noch nicht erledigt, wie das ‚Hamburger Abendblatt‘ berichtet. Nach den Feiertagen wird der DFB-Kontrollausschuss seine Ermittlungen aufnehmen. Einen vergleichbaren Spielerausraster hat es in der Geschichte der Bundesliga bisher nicht gegeben. Guerrero droht damit eine lange Sperre.
Doch die käme zu einem schlechten Zeitpunkt. Denn der Vertrag des Peruaners läuft im Sommer aus. Eine Verlängerung rückt in weite Ferne. Guerrero war lange verletzt, unterhielt die Medien wochenlang mit den Episoden über seine Flugangst und leistete sich nun diesen Aussetzer. Wenige Argumente, um den Vertrag zu verlängern. Zumal bei einer Sperre durch den DFB durchaus das Saison-Aus droht. Die Bundesliga ist in fünf Spieltagen beendet. Eine Sperre in dieser Länge ist vorstellbar.
Damit ist das Ungemach des Peruaners aber noch immer nicht beendet. Das Opfer seines gezielten Wurfs weiß nach Informationen der Quelle noch immer nicht, ob er sich persönlich mit dem Stürmer treffen möchte. Stattdessen bevorzugt er es, die weiteren Schritte mit seinem Anwalt abzustimmen. Die einzige gute Nachricht für Guerrero: Ein Stürmer seiner Qualität findet sicherlich schnell eine neue Anstellung. Er muss nur endlich wieder sportlich auf sich aufmerksam machen.
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