Bundesliga

Eintracht: Der Plan hinter den Verlängerungen

Eintracht Frankfurt präsentiert seinen Fans derzeit einen Adventskalender der besonderen Art: Der Pokalsieger verkündete zuletzt täglich neue Vertragsverlängerungen mit wichtigen Stützen des Teams. Nach regelmäßig größeren Umbrüchen in den vergangenen Jahren setzen die Adler somit vermehrt auf Kontinuität.

von Jonas Hartmann
3 min.
Mijat Gacinovic (Mitte) verlängerte kürzlich in Frankfurt @Maxppp

Makoto Hasebe, Marco Russ, Gelson Fernandes, Mijat Gacinovic, Danny da Costa und Co-Trainer Armin Reutershahn nebst den Athletiktrainern Martin Spohrer und Markus Murrer sowie Spielbetriebsleiter Thomas Westphal: Sie alle verlängerten kürzlich ihre Verträge bei den Hessen und bleiben der Eintracht somit auch in den kommenden Jahren erhalten.

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Nicht ausgeschlossen, dass in den nächsten Tagen weitere Abschlüsse folgen werden. Nachdem es in der Zeit seit Fredi Bobics Amtsantritt als Vorstandsvorsitzender im Juni 2016 jährlich zu größeren Umbrüchen kam, weil zahlreiche Leistungsträger vom Verein nicht gehalten werden konnten, kann die Eintracht für die neue Saison nun mit einigen Eckpfeilern des Teams planen. Gerade für das gute Binnenklima der Mannschaft spielen die genannten Akteure eine wichtige Rolle.

Das Ziel: Fluktuation verringern

Die Herangehensweise der Hessen scheint somit klar: Eine solch hohe Fluktuation wie in den vergangenen Jahren soll es in Zukunft nicht mehr geben. 34 externe Zugänge sowie 30 Abgänge fallen in die Zeit der vergangenen fünf Transferfenster. Auch im kommenden Sommer muss die Eintracht schmerzhafte Abgänge befürchten, da die aktuellen Leistungen des Pokalsiegers Begehrlichkeiten bei zahlungskräftigeren Klubs wecken. Dennoch arbeitet Frankfurt daran, in Zukunft nur punktuell nachbessern zu müssen und einen gewissen Stamm zu halten, um den herum das Team aufgestellt werden kann.

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Dass die Eintracht ihren Traumsturm um Sébastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic komplett wird halten können, gilt jedoch als unwahrscheinlich. Mit Goncalo Paciencia, der sein Potenzial aufgrund eines im September zugezogenen Meniskusrisses noch nicht unter Beweis stellen konnte, steht potenzieller Ersatz indes bereits im Kader der Eintracht.

Hütter will den Kader „durchforsten“

Gleichzeitig sind die Frankfurter dennoch gefordert, ihren nicht gerade schlanken Kader zu verkleinern. 36 Profis stehen aktuell unter Vertrag. Trainer Adi Hütter kündigte Ende November im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg bereits an, „den Kader zu durchforsten. Wer tut uns gut? Wer kann den Weg mitgehen? Wer vielleicht nicht? Das werden wir intern besprechen“.

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Branimir Hrgota und Marco Fabián kommen in der aktuellen Saison bislang kaum zum Zug. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die beiden zu den Streichkandidaten gehören würden. Auch der Brasilianer Allan, der vor der Saison per Leihe vom FC Liverpool an den Main kam, konnte sein Potenzial bisher noch nicht vollständig abrufen.

Auch hier muss Hütter abwägen, ob eine Verlängerung der Zusammenarbeit über die Saison hinaus sinnvoll ist oder nicht. Zuletzt wurde zudem darüber spekuliert, ob die Leihe von Chico Geraldes bereits im Winter durch Sporting Lissabon beendet wird. Marc Stendera und Simon Falette kämpften sich demgegenüber wieder näher an die Mannschaft heran, nachdem sie im Sommer noch weit weg vom Team schienen.

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Kostic und Trapp sollen bleiben

Filip Kostic hat sich bei der SGE mit starken Leistungen auf der linken Außenbahn für eine Weiterverpflichtung qualifiziert. Für den Serben, der vor der Saison vom Hamburger SV per Leihe an den Main gewechselt ist, soll eine Kaufoption in Höhe von 6,5 Millionen Euro existieren.

Ebenso würde die Eintracht Kevin Trapp gerne endgültig von Paris St. Germain loseisen. Trapp signalisierte bereits, sich ein längerfristiges Engagement bei seinem alten Verein vorstellen zu können. Fraglich ist, ob sich der Transfer auch finanziell realisieren lassen wird. In diesem Fall würden Felix Wiedwald oder Jan Zimmermann den Klub wohl verlassen.

Rechtsverteidiger gesucht

Bedarf hat Frankfurt zudem noch auf der Rechtsverteidiger-Position. Da der verletzte Timothy Chandler erst im Laufe der Rückrunde zurück erwartet wird, gibt es aktuell keine wirkliche Alternative zu da Costa, sollte dieser sich verletzen oder aufgrund der Doppelbelastung eine Pause benötigen.

So gibt es im Frankfurter Kader auch weiterhin die ein oder andere Baustelle. Bei allem Wunsch nach Kontinuität wird in näherer Zukunft also noch einiges an Arbeit auf Bobic und Kaderplaner Ben Manga zukommen. Die Hoffnung, dass die Umbrüche im Kader des Pokalsiegers in den nächsten Transferperioden kleiner als zuletzt ausfallen, indes bleibt.

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