Der FC Bayern und der FC Barcelona haben nach FT-Informationen Interesse an Boubacar Kamara. FT stellt den Defensiv-Allrounder von Olympique Marseille vor.
Jung und trotzdem erfahren
Erst vor sechs Tagen wurde Boubacar Kamara 22 Jahre alt – dafür ist der Defensivmann aber schon äußerst erfahren. Bereits mit 18 gelang ihm der Durchbruch bei Jugendklub Olympique Marseille, bislang stehen 137 Einsätze zu Buche. Aurélien Macedo führt das insbesondere auf Kamaras Professionalität zurück. „Schon in jungen Jahren zeigt er eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die es ihm ermöglichte, sich schnell bei OM durchzusetzen“, so der Foot Mercato-Redakteur.
Spielprofil
Kamara wurde als Innenverteidiger ausgebildet, spielt in Marseille aber im Mittelfeld. „Er deckt dort viele Bereiche auf dem Feld ab“, erklärt Macedo, der Kamara auf der Sechs sieht: „Dort hat er seine besten Leistungen gezeigt. Meiner Meinung nach sollte er als tiefer Sechser oder defensiverer Part eine Doppelsechs auflaufen. In Marseille erfüllt er derzeit eine hybride Rolle, die ihn sehr verstreut.“
Stärken & Schwächen
„Kamaras Stärken liegen in der Defensive und er verfügt über ein sehr versiertes Passspiel“, weiß Macedo. Der Rechtsfuß ist zweikampfstark und athletisch, wirft sich in die Angriffe des Gegners und erobert viele Bälle. Allerdings hat Kamara mitunter Probleme mit der Konzentration und Konstanz. „Ab und zu verliert er von jetzt auf gleich den Anschluss an ein Spiel“, meint Macedo, der das insbesondere in Kamaras jungem Alter begründet sieht.
Potenzial
Das Ende der Fahnenstange hat der 48-fache französische Juniorennationalspieler nämlich noch nicht erreicht. „Sein Potenzial schöpft er noch nicht voll aus“, sagt Macedo, der Kamara „noch nicht bereit“ für einen Klub wie den interessierten FC Bayern sieht – „zumindest, wenn er mehr will als eine Rolle als Rotationsspieler.“ Der 22-Jährige habe aber definitiv „das Potenzial für große Vereine“. Macedo empfiehlt einen Zwischenschritt: „Zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere passt er eher zu Vereinen wie Dortmund oder Leipzig.“ Der BVB wurde in der Vergangenheit übrigens immer wieder mal mit Kamara in Verbindung gebracht.
Vertragssituation
Besonders interessant macht Kamara unterdessen seine Vertragssituation. Immer, wenn in den zurückliegenden Jahren ein größerer Klub anfragte, schreckte OM die Interessenten mit hohen Forderungen ab. Diesmal ist die Sachlage anders, läuft Kamaras Kontrakt doch am Saisonende aus. „Der Trend spricht gegen eine Verlängerung, er scheint auf einen ablösefreien Abgang zuzusteuern“, sagt Macedo, der auch darauf hinweist, dass Kamara sich zuletzt weigerte, an einer Pressekonferenz teilzunehmen. Wohl, um Fragen zu seiner Zukunft aus dem Weg zu gehen.
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