FT-Exklusiv: Bayern nehmen U17-Europameister ins Visier
Im Finale der U17-EM im Mai ging der DFB-Nachwuchs mit 1:4 gegen hochüberlegene Franzosen baden. Einer der großen Stars der jungen Équipe Tricolore hat bereits sein Erstligadebüt für Olympique Marsielle gefeiert. Interesse an dem Juwel signalisiert der FC Bayern.
Rund zwei Wochen lang ist das Transferfenster in diesem Sommer noch geöffnet. Und es ist nicht auszuschließen, dass der FC Bayern München einen weiteren Neuzugang verpflichtet – trotz Ausgaben von knapp 80 Millionen Euro. Der Hintergrund: Im kommenden Jahr werden die Preise noch exponentieller in die Höhe schießen. „Man muss überlegen, ob man den nicht billiger werdenden Markt des nächsten Jahres antizipiert“, erläuterte Karl-Heinz Rummenigge schon vor einigen Wochen.
Ausnahmetalent aus Frankreich im Visier
Sollte bis Ende August tatsächlich noch ein neuer Spieler an die Säbener Straße wechseln, dann voraussichtlich ein Youngster für die Offensive. Ins Visier genommen haben die Bayern nach Informationen von FussballTransfers den 16-jährigen Franzosen Bilal Boutobba von Olympique Marseille, der mit der französischen U17-Auswahl im Mai in Bulgarien Europameister wurde. Leidvoll erfahren mussten die Klasse der jungen Équipe Tricolore die deutschen Junioren, die beim 1:4 im Finale chancenlos waren. Boutobba stand in jener Partie über die vollen 80 Minuten auf dem Feld und überzeugte als Gestalter in der Offensive.
Gut möglich, dass er Marseille in diesem Sommer noch verlässt. Denn ein erstes Angebot des französischen Traditionsklubs hat der kleine Techniker abgelehnt. Die Pläne von ‚OM‘, den Jugendnationalspieler mit einem Profivertrag auszustatten und damit für andere Klubs vorerst vom Markt zu nehmen, sind damit bis auf weiteres fehlgeschlagen.
Spielertyp wie Nasri
„Er ist ein Spielmachertyp und ähnelt in seinen Bewegungen Samir Nasri“, beschreibt der französische FussballTransfers-Korrespondent Sébastien Denis Boutobbas Spielweise, „er ist ein großes Talent und wird seinen Weg machen.“
In der laufenden Saison durfte das Juwel sogar schon Erstligaluft schnuppern. In sechs Partien kam Boutobba – mit 16 Jahren, drei Monaten und 15 Tagen jüngster Marseille-Debütant aller Zeiten – dreimal als Joker zum Einsatz. Eine Torbeteiligung gelang dem B-Jugendlichen zwar nicht, aber er wies nach, dass er das Tempo in der Ligue 1 bereits problemlos mitgehen kann. Ob Ähnliches auch für die Bundesliga gelten würde, müsste sich erst zeigen. Neben den Bayern haben auch Juventus Turin, Tottenham Hotspur, Manchester City und der FC Porto die Fühler ausgestreckt. Zwei Wochen bleiben den Klubs noch Zeit, um Boutobba einen Wechsel schmackhaft zu machen.
Klar ist: Beim FC Bayern würde der Youngster in die Kategorie Perspektivspieler fallen. Ein Kaderplatz bei den Profis wie in Marseille dürfte im Münchner Starensemble kaum denkbar sein. Eine interessante Personalie ist Boutobba aber allemal.
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