Die englische Nationalmannschaft hat ihren ersten EM-Ärger, während in Barcelona mal wieder utopische Transferideen kursieren. Die Presseschau vor dem Start ins Wochenende.
Grealish-Rasur schockt Three Lions
So ganz überraschend kam die Entscheidung von Gareth Southgate nicht. Jack Grealish spielte bei Manchester City eine schwache Saison mit jeweils drei Toren und Vorlagen in 36 Einsätzen. Dies reichte genanntem Three Lions-Coach zwar noch für eine Berufung in den vorläufigen 33-Mann-Kader. Doch an der EM-Endrunde wird Grealish nicht teilnehmen. Neben sechs weiteren Spielern muss der 28-Jährige zuhause bleiben.
Der Fall Grealish, immerhin ein 117-Millionen-Mann, hat im Lager der Engländer offenbar besonders viel Staub aufgewirbelt. „Englands Spieler sind schockiert“, titelt der ‚Telegraph‘ über Southgates Entscheidung. Der aussortierte Offensivmann sei am Boden zerstört und müsse von seinen Teamkollegen getröstet werden. Einer der Wortführer des Kaders soll sich direkt an den England-Coach gewandt und nach einer Erklärung gefragt haben. Ein namentlich nicht genannter Funktionär eines Premier League-Spitzenklubs habe gegenüber dem ‚Telegraph‘ sein „Erstaunen zum Ausdruck gebracht“. Die EM hat noch nicht begonnen, da sorgen die Engländer für das erste Drama.
Katalanisches Wunschdenken
Von Florian Wirtz darf ein Klubmanager träumen, verwerflich ist das nicht. Realistische Hoffnungen können sich aber wohl nur die aller wenigsten Kaderbaumeister dieser Welt ausrechnen. Deco dürfte nicht dazugehören, auch wenn das nicht zum katalanischen Selbstverständnis passt. „Wirtz – der Traum von Deco und Barça“, so die heutige Schlagzeile der ‚Mundo Deportivo‘. Zusammenfassung des Artikels: Wenn es einen Spieler auf der Welt gibt, um den sich der Sportdirektor des FC Barcelona gerne bemühen würde, dann ist es der Zauberfuß von Bayer Leverkusen.
So weit, so in Ordnung – Träumen ist eben erlaubt. Doch die Sportzeitung kommt nicht umhin, ein zartes Transfergerücht aufzumachen: Deco hoffe auf die „finanziellen Möglichkeit, um nächstes Jahr im Wirtz-Poker mitmischen zu können“. Zur Einordnung: Bayer 04-CEO Fernando Carro sprach bereits von 150 Millionen Euro Ablöse. Was für eine Geldspritze muss Barça verabreicht werden, damit sich die Blaugrana das leisten können? Finanziell ist beim La Liga-Riesen schon seit Jahren mächtig Druck auf dem Kessel. Dreistellige Millionentransfers dürften noch längere Zeit Utopie bleiben.