Entscheidung raubt Hummels den Schlaf – haben die Bayern angeklopft?
Mats Hummels steht vor der wohl schwierigsten Entscheidung seiner Karriere. Verlässt er den BVB, für den zweifellos sein Herz schlägt, oder unterschreibt er den letzten großen Vertrag an der Strobelallee. Der Weltmeister macht sich die Entscheidung nicht leicht. Weil vielleicht der FC Bayern mitmischt?
„Ich würde einen Champions-League-Titel mit dem BVB sechs mit einem anderen Verein vorziehen.“ Eine Aussage von Mats Hummels, die den Fans von Borussia Dortmund Anfang Februar 2014 runterging wie Öl. Seitdem ist jedoch einiges passiert. Die Bayern hängten den BVB in der Bundesliga ab und Dortmund verlor zwei DFB-Pokalfinals nacheinander. Hummels hat immer betont, dass er zumindest die Chance auf Titel haben will. Verlässt der Kapitän daher seinen Arbeitgeber?
„Es ist eine sehr schwierige Entscheidung. Ich denke, wenn ich sie irgendwann getroffen habe und sie im Nachhinein dann erkläre, werden alle verstehen, warum es so schwierig für mich ist“, gab ein überraschend bewegter Hummels nach dem gestrigen Pokalfinaleinzug zu Protokoll und schob nach: „Es kostet mich jede Nacht bestimmt eine halbe Stunde vor dem Einschlafen seit einigen Wochen.“
Locken die Bayern Hummels nach München?
Die Spekulationen sind damit eröffnet. Dass Hummels die Entscheidung schwer fällt, ist keine Frage. Warum er aber so nebulös anfügt, dass es im Nachhinein alle verstehen werden, warum es so schwierig ist, lässt eine riesigen Interpretationsspielraum.
Die mögliche Erklärung wäre, dass tatsächlich der FC Bayern den Abwehrchef dahin holen will, wo er 13 Jahre lang ausgebildet wurde. Ein Wechsel des Kapitäns nach München wäre ein unendlich schmerzhafter Stich in das schwarz-gelbe Fanherz. Macht es sich Hummels deshalb so schwer, da er die BVB-Anhänger nicht derart enttäuschen möchte?
Hummels passt perfekt
Ein Wechsel an die Isar wäre der wohl härteste Schlag für den BVB. Aus Sicht der Bayern gibt es allerdings keinen Spieler, um den man sich stärker bemühen müsste. Ein Defensivverbund aus Manuel Neuer im Tor und Jérôme Boateng sowie Hummels als Innenverteidiger-Pärchen davor würde jede Angriffsreihe auf der Welt schon allein auf dem Papier zur Verzweiflung bringen. Darüber hinaus würde wohl auch Bundestrainer Jogi Löw mit der Zunge schnalzen, wenn sein Defensivherzstück nicht nur bei Länderspielen sondern auch im Verein rund 50 Spiele pro Jahr zusammen absolvieren würde.
Aus Sicht eines BVB-Fans ist das Wort Supergau für dieses Szenario noch viel zu milde ausgedrückt. Man kann sich darüber lustig machen, dass ein Vereinswechsel eines Profisportlers eine ganze Region in tiefe Trauer stürzen würde. Das ändert aber nichts dran, dass dies in Dortmund eben so ist. Wenn man sich jedoch die Sachlage sowie die Aussagen Hummels ganz nüchtern und ohne jegliche schwarz-gelbe Brille auf der Nase ansieht, erkennt man, dass es keineswegs unwahrscheinlich ist, dass es der FC Bayern ist, der dem BVB-Kapitän den Schlaf raubt.
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