Ligue 1

Wegen Kvaratskhelia: Streit in der Ligue 1 eskaliert

Der Streit zwischen PSG-Präsident Nasser Al-Khelaïfi und Investor John Textor von Olympique Lyon geht in die nächste Runde. Die Südfranzosen haben Beschwerde bei der Ligue 1-Verwaltung eingelegt. Grund: Der Transfer von Khvicha Kvaratskhelia.

von Martin Schmitz - Quelle: L’Équipe | France Télévision
2 min.
Khvicha Kvaratskhelia feiert einen Treffer @Maxppp

Olympique Lyon hat einem Bericht der ‚L’Équipe‘ zufolge Einspruch bei der Rechtskommission der Ligue 1 eingelegt. Der Traditionsklub prangert die Teilnahme von Neuzugang Khvicha Kvaratskhelia von Paris St. Germain im Duell zwischen den beiden Vereinen (2:3) am vergangenen Sonntag an.

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In einer Mail, die der französischen Sportzeitung vorliegt, schreibt der umstrittene OL-Investor und -Präsident John Textor an das Gremium, dass der Wechsel von Kvaratskhelia zu PSG „nur aufgrund von Finanzierungen des Vereins möglich wurde, die gegen die Regelung zum Verbot ausländischer Subventionen verstoßen“ und fügt hinzu: „Die Genehmigung seines Vertrags und seine Registrierung als neuer Spieler verstoßen gegen die Bestimmungen der Verwaltungsordnung der LFP“.

Lyon würde nicht profitieren

Lyon stützt sich dabei auf die Artikel 556 und 560 der Wettbewerbsordnung. Diese schreiben vor, dass „im Falle eines Verstoßes gegen eine der Bestimmungen bezüglich der Qualifikation und/oder Teilnahme eines Spielers und unabhängig von anderen eventuell anwendbaren Sanktionen, der fehlbare Verein das Spiel durch Strafe verliert, aber der reklamierende Verein nicht in den Genuss der Punkte kommt, die dem Gewinn des Spiels entsprechen“.

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Bedeutet: Textor möchte, dass PSG die drei Punkte vom Wochenende aberkannt werden, ohne dass Lyon, das aktuell Tabellensechster ist und nicht mit dem Hauptstadtklub konkurriert, davon einen Vorteil hätte. Bei der Klage geht es dem amerikanischen Geschäftsmann eher ums Prinzip. Es ist eine Reaktion auf einen ähnlichen PSG-Antrag.

Der Scheichklub hatte sich zuvor – wie andere Vereine der Ligue 1 auch – über den Transfer von Thiago Almada echauffiert, der diesen Winter von Botafogo, dem anderen Verein der Textor-Unternehmensgruppe, kostenlos an OL verliehen wurde.

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Privatfehde zwischen den Bossen

Der persönliche Streit zwischen PSG-Präsident Nasser Al-Khelaïfi und Textor schwelt bereits seit deutlich längerer Zeit und begann vor mehreren Monaten mit der Krise um die TV-Rechtevergabe der französischen Liga im vergangenen Sommer.

In einem von ‚France Télévision‘ veröffentlichten Auszug aus dem Treffen der Präsidenten der Ligue 1, bei dem Al-Khelaïfi damals Textor persönlich angriff, wird der Katari wie folgt zitiert: „John, John, John, John, John, hör auf zu reden. Du verstehst nichts. Du kommst aus, ich weiß nicht wo, Cowboy. Und du redest mit uns. Ich verlasse dieses Telefonat, weil er mich wirklich verärgern wird, ich schwöre es, ich verschwende meine Zeit, ich verlasse die Besprechung, er versteht nichts, ich schwöre es.“

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Seitdem nutzen die beiden Streithähne vermehrt Medienauftritte, um einander zu kritisieren und die unlauteren Praktiken des jeweils anderen Vereins anzuprangern. Vor kurzem hatte Textor auch die Idee eines möglichen Einspruchs vor dem Gerichtshof der Europäischen Union gegen das Katar-Engagement bei PSG nicht ausgeschlossen.

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