Wieder einmal hat Borussia Dortmund im Sommer viel Geld in die Hand genommen, um die Mannschaft zu verstärken. Bislang ist noch nicht jeder Transfer aufgegangen. FT wirft einen Blick auf die Neuzugänge der Schwarz-Gelben.
Waldemar Anton - Note 3,5
Mit einigen Störgeräuschen ging der Wechsel von Waldemar Anton aus Stuttgart nach Dortmund über die Bühne. Der ehemalige VfB-Kapitän etablierte sich beim BVB in der Dreier- und in der Viererkette sofort als Stammkraft und zeigte ausgerechnet beim 1:5 gegen seinen Ex-Klub seine schwächste Leistung. Die Konstanz aus Stuttgarter Zeiten fehlt noch, ansonsten zeigte der 28-Jährige aber bereits, dass er der schwarz-gelben Defensive mittel- bis langfristig die dringend benötigte Stabilität bringen kann. Seit zwei Wochen fehlt Anton dem BVB mit Oberschenkelproblemen.
Yan Couto - Note 4,5
Der Brasilianer kam im Sommer nach einer starken Saison beim FC Girona nach Dortmund und sollte dort in etwa so einschlagen wie Ian Maatsen, der sich im vergangenen Winter als sofortige Verstärkung etabliert hatte. Das ist dem 22-Jährigen noch nicht gelungen, immer wieder warfen ihn kleinere Blessuren zurück. Auch aktuell fehlt der kleine Techniker seit fast drei Wochen. So kommt Couto erst auf sieben Einsätze, nur dreimal stand er von Beginn an auf dem Rasen. Und auch, wenn er spielte, hatte Couto noch Luft nach oben. Sein bestes Spiel absolvierte der Rechtsverteidiger beim 7:1 in der Königsklasse gegen Celtic.
Pascal Groß - Note 3
Nicht nur in der Nationalmannschaft, auch bei Dortmund hat Pascal Groß schnell Fuß gefasst. Unter Nuri Sahin ist der 33-Jährige immer gesetzt, zuletzt sogar als Rechtsverteidiger. Wie bei allen Dortmundern fehlt es beim Neuzugang aus Brighton noch an Konstanz, auch beim Torabschluss ist noch Verbesserungsbedarf. Dennoch erfüllt Groß bislang die Erwartungen, die Dortmund an seine Verpflichtung geknüpft hatte.
Maximilian Beier - Note 3,5
Für Trainer Sahin war Maximilian Beier der absolute Wunschtransfer des Sommers, der BVB eiste den 22-Jährigen für knapp 30 Millionen Euro von Hoffenheim los. Dieses Geld konnte der vierfache deutsche Nationalspieler aber noch nicht ganz zurückzahlen. Meist kam er von der Bank und blieb blass und ohne Scorerpunkt – das gilt auch für seine Auftritte in Pokal und Champions League. Erst seit dem vergangenen Spieltag, als er gegen RB Leipzig erst zum vierten Mal in dieser Saison in der Startelf stand, scheint der Knoten beim Angreifer geplatzt zu sein. Der schnelle Rechtsfuß erzielte beim 2:1-Erfolg ein Tor und bereitete das andere vor. Beier ist bislang zwar hinter den Erwartungen geblieben, das Potenzial bei Sahins Wunschspieler ist aber unübersehbar. Durch die Verletztenmisere beim BVB könnte die Spielzeit des Angreifers parallel zur Formkurve in den kommenden Wochen weiter steigen.
Serhou Guirassy - Note 1
Dass sich der Transfer von Serhou Guirassy für Dortmund lohnen würde, war angesichts der geringen Ausstiegsklausel von 18 Millionen Euro keine Überraschung. Und doch schlug der Guineer voll ein. Den Saisonstart verpasste Guirassy noch verletzt, seit dem dritten Spieltag gehört er immer zur ersten Elf. Der kantige Angreifer hat als Neuner Niclas Füllkrug nicht nur ersetzt, er ist ein klares Upgrade. In sieben Bundesliga-Spielen gelangen dem 28-Jährigen fünf Tore und zwei Assists, in der Champions League steht er nach drei Partien schon bei fünf Scorern (drei Tore/zwei Vorlagen). Damit ist Guirassy nicht nur der Dortmunder Neuzugang, der bisher am besten funktioniert, sondern auch der beste Bundesliga-Transfer des Sommers.
Nuri Sahin - Note 4
Vom Co- zum Cheftrainer befördert trat Nuri Sahin vor der Saison in vergleichsweise große Fußstapfen, immerhin hatte Edin Terzic den BVB im vergangenen Jahr ins Finale der Champions League geführt. Unter dem neuen, unerfahrenen Coach zeigen die Schwarz-Gelben noch keine wirklich positive Entwicklung, starken Spielen wie gegen Celtic Glasgow (7:1) oder Leipzig folgten auch immer wieder enttäuschende Auftritte und Niederlagen, wie das 1:5 in Stuttgart oder das 1:2 bei Union Berlin. Auch Sahin hatte an Pleiten schon seinen Anteil, gegen Real ging seine taktische Änderung im zweiten Durchgang nicht auf, aus einer 2:0-Führung wurde am Ende eine 2:5-Niederlage. Dennoch muss dem 36-Jährigen zugutegehalten werden, dass er Fehler eingesteht und öffentlich zugibt, offen kommuniziert und dazulernt.
Weitere Transferzeugnisse
Transferzeugnis Eintracht Frankfurt
Transferzeugnis Manchester United
Transferzeugnis FC Chelsea
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Transferzeugnis Paris St. Germain