Im Sommer kam Jeremy Toljan als frischgebackener U21-Europameister nach Dortmund. Sein komplettes Potenzial konnte der Außenverteidiger bislang nicht abrufen. Das hat triftige Gründe.
Im Trikot von Borussia Dortmund sucht Jeremy Toljan bislang nach seiner Topform. In der Rückwärtsbewegung präsentierte sich der Rechtsfuß das ein oder andere Mal nicht ganz sattelfest. Das hat handfeste Gründe – und zwar solche, für die Toljan überwiegend nicht die Schuld trägt.
Gekommen war der pfeilschnelle Defensivmann für sieben Millionen Euro von der TSG Hoffenheim. Beim BVB sollte er im Schatten von Lukasz Piszczek als Rechtsverteidiger reifen. Die eigentlich ungeliebte linke Außenbahn, die er im Kraichgau so häufig bekleiden musste, wollte Toljan hinter sich lassen. Dass er dies in Dortmund nicht konnte, lag an den Verletzungen von Marcel Schmelzer und Raphaël Guerreiro.
Ungeliebte Position
Von 21 Pflichtspielen für die Schwarz-Gelben musste Toljan 13 Partien hinten links agieren, nur acht durfte auf seiner Lieblingsposition ran. Seine Qualitäten im Offensivspiel konnte der 18-fache U21-Nationalspieler so nicht ausspielen. Die Hereingaben von der linken Seite können schlichtweg nicht die gleiche Präzision mitbringen wie auf der gegenüberliegenden Seite mit seinem starken rechten Fuß.
Hinzu kommt die allgemeine Verunsicherung, die das Team wenige Wochen nach dem Saisonstart beschlich. Toljan wackelte zwar einige Male, war aber auch nicht fehleranfälliger als international erfahrene Leute wie Sokratis oder – der mittlerweile wieder stabile – Ömer Toprak.
Toljan will nicht weg
Gerüchte um einen Abschied im Sommer entsprechen nach FT-Informationen nicht den Plänen des Spielers, der bis 2022 unterschrieben hatte und sich in Dortmund durchbeißen will. Und die Chancen dazu sind nach wie vor sehr gut, denn Schmelzer und Guerreiro sind mittlerweile wieder fit, sodass sich Toljan künftig fast ausschließlich auf seiner angestammten Seite austoben darf.
Interesse an dem Ex-Hoffenheimer wurde zuletzt dem SSC Neapel nachgesagt. Befassen möchte sich Toljan mit einem solchen Szenario nicht. Für den Sommerneuzugang zählt nur der BVB – auch nach dem mittelprächtigen Start bei Schwarz-Gelb.
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