Transferzeugnis FC Chelsea: Massig Geld, viele Flops
Der FC Chelsea hat den rasantesten Transfersommer aller Topklubs hinter sich. Nach einem soliden Saisonstart wirft FT einen Blick auf die zahlreichen Neuzugänge der Blues.
Pedro Neto – Note 3,5
Auf dem Papier stellt der Portugiese den teuersten Einkauf dar. Für 60 Millionen Euro wurde der 24-Jährige von Ligarivale Wolverhampton Wanderers losgeeist. Bekommt er seine Verletzungsanfälligkeit in den Griff, könnte er ein ganz wichtiger Teil von Chelseas Offensivachse werden. Bislang stehen fünf Teileinsätze zu Buche, in denen Neto jedoch nur vereinzelt sein Potenzial durchblicken ließ.
Kiernan Dewsbury-Hall – Note 5
Stolze 35 Millionen Euro kostete der zentrale Mittelfeldakteur. Bislang spielt er unter Enzo Maresca aber in der Liga keine große Rolle. In den Qualifikationsspielen für die Conference League gegen den FC Servette (2:0; 1:2) durfte der 26-jährige Engländer immerhin über 90 Minuten ran, empfahl sich jedoch nicht für regelmäßige Spielanteile. An den gesetzten Enzo Fernández (23) und Moisés Caicedo (22) ist aktuell kein Vorbeikommen.
Filip Jörgensen – Note 4
Stammkraft Robert Sánchez (26) kann der spanische Neuzugang seinen Platz zwischen den Pfosten bislang nicht streitig machen. In den Pokalwettbewerben darf sich der erst 22-jährige Jörgensen dagegen beweisen. Fast 25 Millionen Euro sind aber eigentlich zu viel für einen Backup-Keeper.
João Félix – Note 5
Schon Anfang 2023 hatte das einstige Wunderkind ein halbes Jahr an der Stamford Bridge gespielt, die PS aber nicht auf den Rasen gebracht. Diesen Sommer bezahlten die Verantwortlichen mehr als 50 Millionen Euro an Atlético Madrid, um den portugiesischen Offensivspieler fest an Bord zu holen. Früchte trägt das Comeback mit Blick auf die vier Kurzeinsätze in der Premier League noch nicht.
Renato Veiga – Note 3
Der 21-jährige Defensivallrounder nimmt seine Rolle als Ergänzungsspieler ordentlich ein. Ihm kommt zugute, dass er sowohl hinten links als auch auf der Sechs agieren kann. Zudem kostete der vom FC Basel gekommene Portugiese vergleichsweise schmale 14 Millionen Euro.
Marc Guiu – Note 3,5
Mit der Verpflichtung des Spaniers versprachen sich die Blues einen zukünftigen Topstürmer, keine Sofortverstärkung. Sechs Millionen waren nötig, um das 18-jährige Juwel vom FC Barcelona loszueisen. Ob sich das Investment lohnt, muss sich noch herausstellen. Zehn Treffer in 17 Partien für die U17-Nationalmannschaft machen Lust auf mehr.
Tosin Adarabioyo – Note 2,5
Mit dem 1,96-Abwehrhünen ging dem ambitionierten Klub ein echtes Schnäppchen ins Netz. Denn aufgrund seines bei Ligakontrahent FC Fulham ausgelaufenen Kontrakts wurde keine Ablösesumme für Adarabioyo fällig. In den vergangenen Jahren etablierte er sich in der Premier League, scheint nun auch bei Chelsea angekommen zu sein. Beim jüngsten 3:0-Erfolg über West Ham United stand der Innenverteidiger erstmals 90 Minuten in der Liga auf dem Platz.
Diverse Leihspieler – ohne Bewertung
Für zehn, 20 und 16,5 Millionen Euro sicherten sich die Blues die Dienste der jeweils 19-jährigen Caleb Wiley (Racing Straßburg), Mike Penders (KRC Genk) und Aarón Anselmino (Boca Juniors). Die Youngsters wurden allesamt verliehen, um andernorts Spielpraxis zu sammeln. Bislang ist nicht absehbar, ob es eines Tages für den Durchbruch bei Chelsea reicht.
Jadon Sancho – Note 2
Zur Überraschung einiger Experten schlägt der Offensivspieler bei seinem neuen Arbeitgeber voll ein, nachdem er dem Missverständnis Manchester United am Deadline Day entkommen konnte. In seinen ersten zwei Premier League-Partien war Sancho spielentscheidend mit zwei Vorlagen beteiligt. Da dürfte es die Klubbosse freuen, dass im Zuge der Leihe auch eine Kaufpflicht vereinbart wurde, die inklusive Boni auf 30 Millionen taxiert wird.
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