Watzke über die Trainersuche, Abgänge & Mkhitaryan
Hinter Borussia Dortmund liegt ein ereignisreiches Jahr. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke lässt dieses in einem großen Interview Revue passieren. Im Mittelpunkt: Die Trainerfrage und spannende Spieler-Personalien.
Hans-Joachim Watzke hat Einblicke in die Trainersuche von Borussia Dortmund gewährt. Gegenüber der ‚Bild‘ gibt der Geschäftsführer zu Protokoll: „Das ist derzeit völlig offen. Es ist ja gelungen, uns aus dieser ziemlich misslichen Situation – mit einem Trainer-Wechsel mitten in der Saison – zu befreien. Wir haben mit Peter Stöger vereinbart, bis zum 30. Juni zusammenzuarbeiten. Vorteil: Damit sind wir im Sommer völlig frei in unserer Entscheidung – in alle Richtungen.“
Befragt zu Top-Kandidat Julian Nagelsmann antwortet Watzke: „Es ist nicht in Ordnung, dass öffentlich beinahe täglich über einen jungen, sicher hochqualifizierten Trainer diskutiert wird, der aber einen Vertrag bei einem Verein hat, dessen Chef sich ganz klar geäußert hat. Das ist kein Respekt gegenüber der TSG Hoffenheim, deshalb mag ich diese Fragen nicht – und werde sie auch nicht beantworten.“ Ein Dementi klingt nach wie vor anders.
Keine Reue wegen Tuchel
Darüber hinaus leugnet der BVB-Boss, die Entlassung von Thomas Tuchel jemals bereut zu haben. „Nie“, sei das der Fall gewesen, so Watzke. Zwar räumt er ein, dass es angesichts der direkten Champions League-Qualifikation und dem Sieg im DFB-Pokal „keine sportliche Veranlassung für die Trennung“ gab. Hingegen seien „die Gründe, die uns als Verein dazu gebracht haben, evident“ gewesen. Auch wenn der 58-Jährige nicht weiter darauf eingehen will, würde er Tuchel eine Anstellung beim FC Bayern „gönnen“.
Im anstehenden Wintertransferfenster stehen für den BVB auch einige Personalentscheidungen, den Lizenzspielerkader betreffend, an. So bestätigte zuletzt etwa André Schürrles Berater Ingo Haspel, dass sich sein Klient mit einem Wechsel beschäftigt. Watzke dazu: „Wenn ein Spieler unbedingt weg will, werden wir das mit seinem Berater diskutieren. Aber noch ist das nicht passiert.“ Anders gesagt: Schürrle ist im Winter auf dem Markt.
„Keine Prognose“ bei Auba
Zur langatmigsten aller Personalfragen, der Zunkunft von Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang, sagt Watzke: „Er sollte schon so oft weg sein. Da gebe ich keine Prognose ab. Nur so viel: Er hat einen langfristigen Vertrag bei uns. Im Winter will ich aber keinen absoluten Leistungsträger gehen lassen. Wir haben ja noch Ziele.“ Seinen Wechsel provoziere der Gabuner keineswegs: „Nein. Auba hat schon vor zwei Wochen Hüftprobleme gehabt und wurde intensivst behandelt. Er ist verletzt, wurde permanent therapiert. Wir haben selbst in München alles versucht, um ihn fit zu bekommen.“ Im Pokal-Kracher bei den Bayern (1:2) am vergangenen Mittwoch hatte Aubameyang gefehlt.
Auch zu einer möglichen Rückkehr von Henrikh Mkhiaryan äußert sich Watzke. Der Armenier hatte den BVB 2016 für 42 Millionen Euro in Richtung Manchester United verlassen, ist dort unter Trainer José Mourinho aber mittlerweile in Ungnade gefallen. „Ich kenne ja wie kein anderer die ökonomischen Daten seines Transfers zu ManUnited. Und von daher ist das nur mit viel Fantasie vorstellbar“, wiegelt Watzke zwar ab. Ein klare Absage an einen Wintertransfer ist aber auch das nicht.
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