Statistisch wie Havertz: Bayers Hoffnung bei 25-Millionen-Einkauf Terrier
Am heutigen Donnerstag ist Martin Terrier bei Bayer 04 Leverkusen angekommen. Der Transfer des Angreifers von Stade Rennes zum Deutschen Meister kostet inklusive Boni bis zu 25 Millionen Euro Ablöse.
Kurz und knapp
Martin Terrier ist 27 Jahre alt und spielte bislang ausnahmslos in seiner französischen Heimat. Dort trug er bereits die Trikots vom OSC Lille, Racing Straßburg, Olympique Lyon und bis jetzt Stade Rennes. Für Frankreich lief der Rechtsfuß bislang nur im Jugendbereich auf: Viermal für die U20 und 13 Mal für die U21. Dabei war er 2022/23 auch mal nah dran am A-Team, verletzte sich dann aber schwer.
Zick-Zack-Karriere
Gemessen an seine Torausbeute ist Terriers Karriere bislang ein ständiges Auf- und ab. 1, 3, 9, 1, 9, 21, 9 und 7 Treffer lautet seine Bilanz in acht Ligue 1-Saisons. Für einen Stürmer, der bis zu 25 Millionen Euro kostet, ziemlich unkonstant. Doch gehört zu einer guten Quote bei Stürmern auch immer ein Trainer, der auf den jeweiligen Spieler setzt sowie starke Zulieferer im Hintergrund. Das war bei Terrier nicht immer der Fall. Zudem ist er als mobiler Stürmer auch nicht nur an Treffern zu messen.
Spielweise
Sébastien Denis, Chefredakteur bei der französischen FT-Partnerseite Foot Mercato beschreibt Terrier: „Er ist ein sehr guter Spieler, der einen sehr präzisen Abschluss mitbringt. Er kann sowohl links vorne als auch als Stürmer spielen.“ Dabei ist Terrier stets viel unterwegs und arbeitet äußerst fleißig fürs Team. Zudem ist er bei Rennes gut ins Spiel eingebunden, spielt für einen Stürmer stark überdurchschnittlich viele Pässe und beteiligt sich gerne an Kombinationen – was gut zum Leverkusener Spiel passen dürfte. Der Spieler in Europas Top-Fünf-Ligen mit der höchsten statistischen Übereinstimmung zu Terrier ist laut dem Datenportal ‚fbref.com‘ der Ex-Leverkusener Kai Havertz. Gerade bei Bundestrainer Julian Nagelsmann ist dieser hochgeschätzt für seine rege Teilnahme am Spielgeschehen.
Leverkusens Hoffnung
Terrier erlitt im Januar 2023 in der bislang stärksten Phase seiner Karriere einen Kreuzbandriss. Zu diesem Zeitpunkt hatte er in den zurückliegenden 40 Ligaspielen 29 Tore erzielt und acht weitere vorbereitet. Anschließend brauchte er rund ein Jahr, bis er wieder über 90 Minuten im Spiel belastbar war. Darunter litt natürlich auch seine Quote. Bayers Hoffnung liegt nun klar darin, dass Terrier eineinhalb Jahre nach seiner schweren Verletzung wieder zu seinem vorherigen Niveau zurückfindet. Rennes ist übrigens nicht unglücklich über seinen Verkauf, sagt Sébastien Denis: „Dafür gibt es einige Gründe. Sie haben einen neuen Sportdirektor und wollen nun eine neue Phase einläuten. Mit Terriers Leistungen gegen Saisonende waren sie auch nicht immer glücklich.“
Wie plant Bayer mit Terrier?
Glücklich werden will nun Bayer mit Terrier. Dessen Flexibilität erlaubt es ihm, auf allen drei Offensiv-Positionen im System von Xabi Alonso eingesetzt zu werden. Gesetzt ist vorne eigentlich ohnehin nur Florian Wirtz – die übrige Besetzung wählte der Meistercoach aus Jonas Hofmann, Amine Adli, Jeremie Frimpong sowie den Mittelstürmern Victor Boniface und Patrik Schick aus. Adam Hlozek könnte den Klub im Zuge des Terrier-Transfers verlassen. Dieser wiederum hat gute Chancen, je nach Gegner und Spielsituation, eine wertvolle Alternative für Alonso zu werden. Dass er nicht mehr der Go-to-guy wie in Rennes sein wird, muss Terrier akzeptieren und seine Qualitäten auf den Punkt abrufen.
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