Pyrotechnik kein Verbrechen? | Rassismus-Skandal in Argentinien

von Dominik Schneider
2 min.
PS Artikelbild 17.7. @Maxppp

Die Diskussion um Pyrotechnik in deutschen Stadien nimmt eine neue Wendung und die Nationalmannschaft von Argentinien sorgt für einen handfesten Rassismus-Skandal. FT mit einem Blick in die Themen der internationalen Presse.

DFL debattiert über Pyro im Stadion

Pyrotechnik ist doch kein Verbrechen. Zu dem Entschluss scheinen die Verantwortlichen der DFL inzwischen auch zu kommen. Vertreter der deutschen Fußballliga sind derzeit im Austausch mit dem norwegischen Verband, um Informationen zum dortigen Modell einzuholen. In Liga eins und zwei gibt es in Norwegen eine Ausnahmeregelung zum Abbrennen von Pyrotechnik im Stadion. Ein ähnliches Modell kann sich die DFL offenbar auch in deutschen Stadien vorstellen.

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Die Norweger müssen allerdings bestimmte Parameter beachten. Vom Mindestabstand zu anderen Fans bis zu bestimmten Löschvorkehrungen. Während Bengalos in deutschen Stadien also bald unter bestimmten Auflagen erlaubt werden könnten, soll das Zünden von Böllern und Raketen weiterhin unter Strafe stehen. Bisher hagelt es jede Saison zahlreiche Strafen für die Klubs. Möglich, dass viele davon künftig ausbleiben. Davon würden nicht nur die Fans, sondern vor allem auch die Vereine profitieren.

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Skandal bei Argentinien-Feier

Der Gewinn einer prestigeträchtigen Trophäe sollte eigentlich Grund genug sein, um die eigene tolle Leistung zu feiern. Anders haben es die Argentinier gemacht. Nach dem Sieg im Finale der Copa América gegen Kolumbien (1:0 n.V.) kam es zu groben Entgleisungen. Mit rassistischen Gesängen verunglimpften die Argentinier die Spieler der französischen Nationalmannschaft.

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Dass dies überhaupt an die Öffentlichkeit gelangt, war die Schuld von Enzo Fernández, Profi des FC Chelsea. Der 23-Jährige postete das Video mit entsprechendem Liedgut aus dem Teambus der Albiceleste auf Instagram. „Sie spielen für Frankreich, aber sind alle aus Angola, sie können alle ohne Ende rennen. Sie lieben es wie Mbappé, mit Trans-Frauen zu schlafen. Ihre Mama ist aus Nigeria, ihr Vater ist aus Kamerun, aber im Pass steht: Französisch“, lässt sich der geschmacklose Text übersetzen.

Chelsea-Teamkollege Wesley Fofana zeigte sich empört. Er repostete das Video und nannte es „unverhohlenen Rassismus“. Der FC Chelsea veröffentlichte ein knappes Statement und verurteilte darin jegliche Art von Rassismus. Inzwischen musste auch Fernández Stellung beziehen und entschuldigte sich für sein Verhalten. Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra nennt es auf X schlicht und ergreifend: „Erbärmlich.“ Und auch die FIFA ermittelt inzwischen. Am Ende bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Statt über Argentiniens Erfolg wird nun über die Verfehlungen der Spieler berichtet.

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