In Frankreich wird ein Vereinspräsident für seine Äußerungen bestraft, während Real sich nun doch vor Antony in Acht nehmen muss. FT mit der Presseschau an Weiberfastnacht.

Hitzköpfige Funktionäre
Olympique Marseille und die Schiedsrichter – ein Thema, das in Frankreich gerade omnipräsent ist. Dabei sind weniger die Spieler der Südfranzosen die Hauptprotagonisten in der Auseinandersetzung mit den Unparteiischen, sondern vielmehr die Funktionäre des Klubs. Vor drei Wochen wurde bereits gegen Ex-Bayern-Spieler und OM-Sportdirektor Mehdi Benatia eine dreimonatige Sperre verhängt, nachdem er sich im Pokalspiel gegen den OSC Lille (4:5 n.E.) vehement über einen nicht gegebenen Elfmeter echauffierte. Doch auch Präsident Pablo Longoria ist kein Kind von Traurigkeit und wurde nun aus dem Verkehr gezogen.
Die Empörung in Marseille nach der 0:3-Niederlage bei AJ Auxerre war gigantisch. Schließlich musste man einen aus eigener Sicht völlig unberechtigten Platzverweis hinnehmen. Longoria trieb dies so sehr auf die Palme, dass er den Schiedsrichtern öffentlich Korruption vorwarf. Ein Ausfall, den die französische Schiedsrichterkommission nicht auf sich sitzen ließ und den Spanier in der Folge für 15 Spiele sperrte. Wie die ‚L’Equipe‘ berichtet, darf er sich fortan weder am Spielfeldrand noch in den Katakomben aufhalten und muss die Spiele von der Tribüne verfolgen. Zudem darf er nicht an Vorstandssitzungen der Ligue 1 teilnehmen. Immerhin muss er sich keine Sorgen machen, dass er die Spiele auf der Tribüne allein verfolgen muss, schließlich existiert mit Benatia ja ein Leidensgenosse.
Bibbert Real schon?
Bei Manchester United wurde Antony in den vergangenen Jahren immer häufiger Opfer von Spott und Häme. Schließlich bekam der Brasilianer bei den Red Devils kaum etwas auf die Kette. Seit seiner Leihe zu Betis Sevilla blüht der exzentrische Flügelspieler aber förmlich auf. In seinen ersten vier Partien für die Andalusier sammelte Antony bereits vier Torbeteiligungen und wurde darüber hinaus zweimal als Spieler des Spiels ausgezeichnet. Eine Rote Karte im vergangenen Spiel gegen den FC Getafe (2:1) trübte die Euphorie jedoch ein wenig, da dies eigentlich einen Ausfall des 25-Jährigen gegen Real Madrid am kommenden Samstag (18:30 Uhr) zur Folge hat.
Allerdings wurde die Sperre gegen den Linksfuß vom spanischen Verband RFEF mittlerweile wieder einkassiert. Sehr zum Ärger der Königlichen, die sich in den vergangenen Wochen und Monaten bereits mehrfach von den Schiedsrichtern und der La Liga im Stich gelassen fühlten. Grund für die Rücknahme ist der nur leichte Kontakt während des Foulspiels. Zwar sprang Antony seinem Gegenspieler ohne Aussicht auf einen Ballgewinn zielgerichtet hinten in die Beine, nichtsdestotrotz traf der Rechtsaußen ihn nur minimal. Die Blancos haben sich offiziell noch nicht zu der Rücknahme geäußert, die Fans schäumen allerdings schon wieder vor Wut. Wer die Madrilenen um Präsident Florentino Pérez kennt, weiß, dass diese vermutlich noch ihren Senf zu der Angelegenheit dazugeben werden.