Bundesliga

Verteidiger-Suche: Wählt der FC Bayern die unkonventionelle Lösung?

Carlo Ancelotti hatte die Transferplanung des FC Bayern eigentlich für beendet erklärt. Da hinter einigen Abwehrspielern des Rekordmeister aber noch Fragezeichen stehen, hat der Italiener zwei namhafte Verteidiger ins Visier genommen.

von Tim Beyer
2 min.
Verteidiger-Suche: Wählt der FC Bayern die unkonventionelle Lösung? @Maxppp

Auf dem Papier ist der FC Bayern im Abwehrzentrum überragend besetzt. Jérôme Boateng und Mats Hummels werden künftig eines der besten Innenverteidiger-Paare Europas bilden, dahinter lauert mit Javi Martínez ein weiterer Mann von internationaler Klasse. Zudem bewies der FC Bayer bislang immer Weitsicht und Geduld mit dem hochveranlagten, aber häufig verletzten Eigengewächs Holger Badstuber. Der 27-Jährige schuftet derzeit in der Reha, um nach seinem Bruch des Sprunggelenks zum Saisonstart fit zu sein. Eine feste Größe kann er aufgrund seiner Verletzungshistorie nicht darstellen, das gilt auch für Medhi Benatia, der die Bayern aber ohnehin bei einem passenden Angebot verlassen dürfte. Geplant wird auch ohne Leihspieler Serdar Tasci.

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Nach ‚Sport Bild‘-Informationen haben die Münchner deshalb Kalidou Koulibaly vom SSC Neapel ins Visier genommen. Neu ist das Interesse an Koulibaly nicht, bereits im März hieß es, der Abwehrhüne stehe auf der Liste der Bayern. Der 24-Jährige bewies als Innenverteidiger bereits seine internationale Klasse, besonders interessant ist der senegalesische Nationalspieler aber vor allem deshalb, weil er auch als Rechtsverteidiger auflaufen könnte.

Hier stehen die Bayern vor einer vermeintlich größeren Baustelle als in der Innenverteidigung. Philipp Lahm wird seine Karriere wohl nach Vertragsablauf 2018 beenden, Rafinha ist auf allerhöchstem Niveau ein solider Ersatz. Mehr aber auch nicht. Zudem ist der Brasilianer bereits 30 Jahre alt, sein Vertrag läuft nur noch ein Jahr – ein Weggang in diesem Sommer ist also kein unrealistisches Szenario.

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Koulibaly ist heiß umworben

Koulibaly kokettierte gegenüber der ‚L’Équipe‘ vor kurzem mit einem Abschied aus Neapel: „Ich habe den Eindruck, dass ich gehen werde. Ich war sehr glücklich, als ich bei Napoli unterzeichnet habe, aber ich habe eine großartige Saison gespielt und es liegen viele Angebote auf dem Tisch.“ Der FC Arsenal und der FC Chelsea gelten auch weiterhin als Interessenten für Koulibaly, für den letztere nach ‚Sport Bild‘-Informationen bereits ein Angebot in Höhe von 30 Millionen Euro abgegeben haben.

Die Fachzeitschrift bringt mit Raphaël Varane von Real Madrid noch einen weiteren Spitzenmann mit dem FC Bayern in Verbindung. Ein Transfer des 23-Jährigen gilt aber aus mehreren Gründen als unrealistisch: ‚Die Königlichen‘ werden den Franzosen kaum abgeben wollen, da die Konkurrenten Sergio Ramos und Pepe bereits im fortgeschrittenen Fußballeralter sind. Zudem können die Münchner nicht mit dem Pfund der von Varane gewünschten Stammplatzgarantie wuchern und nicht zu vergessen: Der Franzose kann im Gegensatz zu Koulibaly nicht außen verteidigen und somit eben nicht zwei Planstellen in Personalunion ausüben.

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FT-Meinung: Varane wird nach aktuellem Stand der Dinge nicht zum FC Bayern München wechseln – zumindest nicht in diesem Sommer. Ein Transfer von Koulibaly ist da schon wahrscheinlicher für den Fall, dass die Bayern ihn als Innenverteidiger und Notfalloption für rechts hinten einplanen. Dass der Rekordmeister in ihm den optimalen Lahm-Nachfolger sieht, ist nicht zu erwarten. Schon aufgrund seiner Größe und seiner eher defensiven Ausrichtung wäre der 24-Jährige eine extrem vorsichtige Besetzung, die sich eigentlich nicht mit dem Selbstverständnis des FC Bayern vereinbaren lässt.

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