Schalke & Bayer im Duell um algerischen Torjäger Slimani
In der Bundesliga duellieren sich Schalke 04 und Bayer Leverkusen um die Champions League-Plätze. Kommenden Donnerstag geht es für die Bundesligisten zunächst um das Weiterkommen in der Europa League. Das Gastspiel der Werkself in Lissabon dürfte auch Schalke mit Interesse verfolgen. Ein Torjäger aus Algerien soll es beiden angetan haben.
Bis 2013 blieb Islam Slimani weitestgehend unentdeckt. Für CR Belouizdad ging der wuchtige Stürmer damals in seiner algerischen Heimat auf Torejagd. Sechs Tore erzielte der inzwischen 27-Jährige in der Saison 2012/13 für den Klub aus der Hauptstadt Algier. Ebenso viele Gelbe Karten sammelte der temperamentvolle Angreifer. Keine sonderlich imposanten Werte für einen Torjäger in einem unterdurchschnittlichen Wettbewerb. Für die ‚Wüstenfüchse‘, die Nationalmannschaft Algeriens, traf Slimani zwischen Juni 2012 und Juni 2013 immerhin neunmal.
Auf die Einkaufsliste von Sporting Lissabon schaffte er es trotzdem. 300.000 Euro überwies der SCP 2013 nach Algerien. Ein echtes Schnäppchen. Die Scouts der Portugiesen hatten ihre Hausaufgaben gemacht. Bei Sporting entwickelte sich der 1,88-Meter-Bulle zum Leistungsträger. Ein Jahr später konnte er sich bei der WM in Brasilien weiter in den Fokus spielen. Zu einem Wechsel kam es schließlich jedoch nicht.
Kießling-Nachfolger?
Mit 22 Toren in 32 Pflichtspielen stellt sich der Nordafrikaner in dieser Spielzeit erneut ein erstklassiges Zeugnis aus. Auch Klubs aus Bundesliga honorieren Slimanis Leistungen offenbar. Laut ‚O Jogo‘ signalisieren Bayer Leverkusen und Schalke 04 großes Interesse am algerischen Nationalspieler. Der portugiesischen Sporttageszeitung zufolge soll Slimani bei der ‚Werkself‘ die Nachfolge von Stefan Kießling antreten. Kießling, dessen Vertrag bis 2017 läuft, hat seinen Zenit so langsam überschritten.
Ob die Bayer-Verantwortlichen aber tatsächlich auf einen Ersatz für den 32-jährigen Routinier zielen, ist fraglich. Zuletzt kursierten Gerüchte, Top-Torjäger ‚Chicharito‘ könnte die Rheinländer als Durchlaufstation nutzen und sich schon im Sommer bei einem lukrativen Angebot wieder zu verabschieden. Der FC Liverpool lockt mit 26 Millionen Euro. Sollte der mexikanische Glücksgriff, der in 29 Partien 22 Mal ins Schwarze traf, dem Bayerkreuz am Saisonende den Rücken kehren, käme Slimani entsprechend eher als Ersatz für Chicharito infrage als für Führungsspieler Kießling. Am kommenden Donnerstag (21.05 Uhr) können sich Roger Schmidt und Rudi Völler ein genaues Bild von ihm machen. Dann empfängt Slimani mit Sporting die ‚Werkself‘ in der Europa League.
Was wird aus di Santo?
Bei Schalke könnte der Algerier Franco di Santo ersetzen. Der Argentinier, der für sechs Millionen von Werder Bremen kam, enttäuschte bislang durchweg. Aktuell spielt er in den Plänen von André Breitenreiter kaum eine Rolle. 20 Minuten kam der 26-Jährige in der Rückrunde erst zum Einsatz. Schon im Sommer könnten ‚Königsblau‘ und di Santo wieder getrennte Wege gehen, hieß es zuletzt. Dann wäre Slimani womöglich Schalkes Mann. Vorstellbar, dass sich der designierte Heldt-Nachfolger Christian Heidel demnächst mit dem ‚Wüstenfuchs‘ beschäftigt.
Allerdings – ob nun Bayer oder Schalke, Verhandlungsgeschick ist gefragt, sollte einer der beiden Europa League-Teilnehmer beim Angreifer ernst machen wollen. Denn in Lissabon besitzt der 27-Jährige noch einen Vertrag bis 2020. Dieser beinhaltet eine Ausstiegsklausel in Höhe von 30 Millionen Euro. Dass Schalke oder Bayer diese Summer zahlen, ist ausgeschlossen.
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