Die einst hoffnungsvolle Karriere von Dele Alli hat schon vor geraumer Zeit einen ordentlichen Knick bekommen. Am gestrigen Mittwoch erlebte der ehemalige englische Nationalspieler einen weiteren Tiefpunkt.
Dele Alli hatte vor einigen Jahren noch den Ruf als absolutes Toptalent. Wie heute vielleicht Phil Foden oder Jude Bellingham war Alli als aufstrebender Jungstar bei Tottenham Hotspur ein Spieler, der die Zukunft der englischen Nationalmannschaft prägen sollte. Doch statt mit den Three Lions bei der Weltmeisterschaft in Katar für Furore zu sorgen, plagt sich der 26-Jährige inzwischen mit ganz anderen Problemen herum.
Der Abstieg begann mit seiner Degradierung bei den Spurs. Vor allem die Zeit unter Trainer José Mourinho setzte Alli enorm zu. Erst erhielt er kaum Starelfeinsätze, dann wurde er nicht mal mehr eingewechselt und schlussendlich komplett aussortiert. Auf persönlicher Ebene lief es gar nicht zwischen Alli und Mourinho. Ein gefundenes Fressen auch für die englische Yellow Press.
Wechsel in die Türkei
Es folgte der Wechsel zum FC Everton. Kein Spitzenklub in der Premier League, aber noch immer ein Verein mit großem Potenzial. Bei den Toffees wollte Alli seine strauchelnde Karriere wieder in die Erfolgsspur führen. Doch auch das gelang ihm nicht: Nach nur einem halben Jahr ging es in die Türkei. Ein sportlicher Abstieg. Doch zumindest kam Alli bei Besiktas unter, einem der traditionsreichen Klubs aus Istanbul.
Für die Schwarzen Adler läuft er jetzt seit August auf. Zum Jahresende fällt die Bilanz mit nur einem Tor in sieben Spielen ernüchternd aus. In der Süper Lig steht kein einziger Einsatz über 90 Minuten für Alli zu Buche. Und dann kam gestern die ganz große Demütigung.
Im Pokal ging es für Besiktas zu Hause gegen Sanliurfaspor. Ein Drittligist aus der Stadt, der umgangssprachlich einfach Urfa genannt wird. Für Besiktas eigentlich nur Laufkundschaft. Alli war Teil der Startformation und erhielt von Trainer Senol Günes einmal mehr die Chance, seine Qualitäten zu zeigen. Doch die Mannschaft präsentierte sich unterirdisch, allen voran der ehemalige englische Shootingstar.
Demütigung
Schon nach 15 Minuten stand es 2:0 für den krassen Außenseiter. Für Alli folgte obendrauf die Höchststrafe. In der 29. Spielminute wurde der offensive Mittelfeldspieler mit hängendem Kopf und trauriger Mimik ausgewechselt. Von den Rängen gab es Häme und gut hörbare Freude über die Alli-Demütigung.
Besiktas konnte das Spiel letztlich noch mit 4:2 für sich entscheiden. Dass die Mannschaft ohne Alli deutlich besser gespielt hat, zeigt in welcher Form sich der 37-fache Nationalspieler befindet.
Wie es für den Rechtsfuß im Sommer weiter geht, steht in den Sternen. Dass Besiktas die im Leihgeschäft verankerte Kaufoption für den Engländer zieht, ist aktuell äußerst unwahrscheinlich. Alli jedenfalls hat gestern das nächste Negativkapitel seiner Karriere geschrieben.