FT-Kurve Eredivisie

Rechtsverteidiger mit Stürmer-Genen: Bayerns Wunschspieler Dest

Innerhalb kürzester Zeit etablierte sich Sergiño Dest bei Ajax Amsterdam. Im Sommer ist der 19-Jährige bereit für den nächsten Schritt. Sein neuer Klub könnte der FC Bayern werden. FT präsentiert einen der Durchstarter der Saison.

von Tristan Bernert
3 min.
Sergiño Dest hat einen steilen Aufstieg hinter sich @Maxppp

Als Dusan Tadic mit einem Tor und zwei Vorlagen eine Leistung für die Ewigkeit auf den grünen Rasen des Santiago Bernabéu zauberte, saß Sergiño Dest vor dem heimischen Fernseher. Wenige Tage vorher hatte er noch gegen den FC Den Bosch auf dem Platz gestanden – für die Amateure von Ajax Amsterdam.

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Und während die Profis Real Madrid aus der Champions League warfen und mit einem unvergleichlichen Lauf fast bis ins Finale der Königsklasse vorstießen, ging es für Dest in der zweiten Mannschaft und der Ajax-U19 weiter.

Neuer Stamm-Rechtsverteidiger

Ein halbes Jahr später sollte auch Dest in der Champions League auf dem Platz stehen. Der 19-Jährige hat einen steilen Aufstieg hinter sich und gilt als einer der aufstrebenden Stars der Saison. Den Grundstein dafür legte der Sohn einer niederländischen Mutter und eines aus Brooklyn stammenden surinamischen Vaters in der Vorbereitung.

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Dest zeigte starke Leistungen und kam gleich am zweiten Spieltag der Saison zu seinem Eredivisie-Debüt. Nach 53 Minuten betrat er für Noussair Mazraoui den Platz – der in der Vorsaison selbst mit starken Leistungen in der Champions League auf sich aufmerksam gemacht hatte. In den Folgewochen stand dann Dest in der Startelf – auch weil Mazraoui verletzt ausfiel.

„Ich habe tatsächlich einen großen Schritt gemacht in dieser Saison. Es liegt jetzt an mir, das fortzuführen“, erklärte der Newcomer in dieser Phase gegenüber ‚Voetbal International‘ und gab sich bescheiden: „Ich bin noch lange nicht da, wo ich sein könnte und es ist noch nicht so, dass ich regelmäßig ein Kandidat für die Startelf bin. Ich stehe noch nicht über Noussair Mazraoui.“

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Erik ten Hag schien das anders zu sehen. Dest etablierte sich als Rechtsverteidiger Nummer eins bei Ajax, Mazraoui rutschte auf die Bank, Joël Veltman in die Innenverteidigung. Was den 19-Jährigen für den Ajax-Trainer so wichtig macht: Ein kaum zu bändigender Offensivdrang. Dass er bis zur U19 vornehmlich als Flügelstürmer zum Einsatz kam, kommt Dest nun in defensiverer Rolle zugute.

Verteidiger mit offensiver Vergangenheit

Mit starker Technik, geschickten Finten und Körpertäuschungen zieht Dest an seinen Gegenspielern vorbei. Seine Schnelligkeit nutzt er, um mit vertikalen Läufen hinter die Abwehrreihe des Gegners zu kommen – mal hinterlaufend die Seitenlinie entlang, mal auf der Innenbahn. Zudem glänzt der Rechtsverteidiger auch im Amsterdamer Kombinationsspiel, beweist Übersicht und ist in der Lage, von eingerückter Position aus den Ball zu verteilen.

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Gegenüber ‚Het Parool‘ bezeichnet sich Dest als einen Spieler „mit guter Technik. Ich bekomme keine Angst, wenn ich den Ball habe – auch nicht, wenn ich unter Druck gerate oder in der Hälfte des Gegners bin“. Qualitäten, die ihm auch beim FC Bayern zugutekommen würden.

Bayern hat Interesse

Denn nach FT-Informationen steht für Dest fest, dass er im Sommer den nächsten Karriereschritt gehen möchte. An der Säbener Straße schaute er sich bereits die Begebenheiten an. Zwar legten die Münchner die Verhandlungen um das Rechtsverteidiger-Juwel im Zuge der Coronakrise auf Eis, der Neustart der Bundesliga könnte aber auch die Gespräche neu entfachen.

Die Bayern bekämen bei erfolgreichem Abschluss einen hochveranlagten Rechtsverteidiger, der den in dieser Saison nahezu alternativlosen Benjamin Pavard Konkurrenz machen könnte – und offensiv wohl schon jetzt vielseitiger ist als der Franzose.

Defensiv müsste Dest aber noch nachlegen. Mit einer Körpergröße von 1,75 Metern und einem eher schmalen Körperbau könnte der dreimalige Nationalspieler der USA gegen bullige Bundesliga-Stürmer Probleme bekommen. Zudem ist er seinem Alter entsprechend noch zu verspielt. Doch Dest ist in der Lage, schnell zu lernen. Schließlich hießen seine Gegner vor einem Jahr noch FC Den Bosch und Co.

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