In Spanien gilt er als aufstrebender Star. In Deutschland könnte er sich schon bald einen Namen machen. Die Rede ist von Emerson, derzeit an Betis Sevilla verliehen und im Visier von Bayer Leverkusen. FT stellt das Rechtsverteidiger-Juwel des FC Barcelona vor.
Am vergangenen Freitag kamen in Spanien Gerüchte auf, Bayer Leverkusen zeige Interesse an Emerson vom FC Barcelona. Am heutigen Montag griff der ‚kicker‘ die Berichte um den aktuellen Leihspieler von Betis Sevilla auf. Bis zu 30 Millionen könnte der 21-Jährige kosten. FT hat fünf Fakten zum möglichen Neuzugang der Werkself gesammelt.
1. Royal
Wie bei so vielen brasilianischen Spielern würde auch der volle Name von Emerson Aparecido Leite De Souza Junior kaum auf ein handelsübliches Fußballtrikot passen. Auf seinem Jersey mit der Nummer 24 bei Betis Sevilla steht aber auch nicht die Kurzform „Emerson“, sondern „E. Royal“ – ein Spitzname, der den 21-Jährigen seit seiner Kindheit begleitet.
Der Name geht auf den Gelatine-Produzenten Royal zurück, der einen Wackelpudding in Brasilien mit einer Cartoon-Figur bewarb. „Sie hatte einen sehr großen Mund“, erklärt Emerson gegenüber ‚ESPN‘, „weil ich ständig geweint habe, hat meine Tante angefangen, mich so zu nennen, um mich zu ärgern.“ Mittlerweile nennt ihn sein komplettes Umfeld so: „Niemand weiß da mehr, wer Emerson ist.“
2. Ein harter Weg zum Profi
Der Weg des Rechtsverteidigers zum Profi verlief alles andere als geradlinig. Dass Emerson überhaupt zum Fußball gefunden hat, verdankt er seinem Cousin. „Ich habe angefangen zu spielen, weil mein älterer Bruder mich im Hinterhof meiner Oma regelmäßig ausgedribbelt hat. Er hat mich richtig fertig gemacht. Ich habe dann entschieden, mit dem Fußball anzufangen, um ihn ausdribbeln zu können“, so der Brasilianer. Neun Jahre war Emerson da alt.
Sein Profidebüt gab er 2017 für den Zweitligisten Ponte Preta, 2018 folgte der Wechsel in die erste Liga zu Atlético Mineiro. Dass es dazu überhaupt kommen würde, hätten wenige Jahre zuvor wohl die wenigsten gedacht. In der U15 wurde Emerson sowohl von Grêmio Porto Alegre als auch vom FC São Paulo aussortiert. In einem der ersten Jugendspiele für Ponte Preta brach er sich zudem den Arm. Emerson gab sich nicht auf – und wurde belohnt.
3. Kurioses Transfermodell
Am 31. Januar 2019 gab der FC Barcelona die Verpflichtung von Emerson bekannt. Alltäglich war das Transfermodell nicht. Zwölf Millionen Euro zahlte Barça an Atlético Mineiro, der Verteidiger unterschrieb für fünf Jahre in Barcelona. Gültigkeit besaß der Vertrag ab Sommer. Auch Betis Sevilla hatte die Finger im Spiel. Die Andalusier zahlten einen Teil der Ablösesumme, Atlético Mineiro erklärte sich bereit, Emerson für ein halbes Jahr nach Sevilla zu verleihen.
Im Sommer 2019 heuerte Emerson dann offiziell in Barcelona an, wurde aber umgehend wieder bis 2021 nach Sevilla verliehen. Dank einer Klausel kann Barça den Südamerikaner im Sommer jedoch zurückbeordern und theoretisch nach Leverkusen verkaufen.
4. Vom Rechtsverteidiger-Neymar…
Dass Barça auf ihn aufmerksam wurde, verdankt Emerson wohl seinen Offensivqualitäten. Während seiner Zeit in Brasilien wurde er mitunter als „Rechtsverteidiger-Neymar“ bezeichnet. „Weil ich gerne Finten mache und ins Dribbling gehe“, erklärt Emerson der ‚Mundo Deportivo‘. Seine starke Technik, gepaart mit einer enormen Sprintgeschwindigkeit und Physis machen ihn zu einem Außenverteidiger moderner Prägung – ein gefragtes Gut auf dem Transfermarkt.
5. …zum Defensiv-Spezialisten
Seit seiner Ankunft in Sevilla hat sich Emerson noch einmal gesteigert. „Ich habe mich in jedem Bereich weiterentwickelt“, zeigt sich der 21-Jährige gegenüber ‚Fox Sports‘ (zitiert via ‚Estadio Deportivo‘) selbstbewusst, „technisch, defensiv, beim Positionsspiel. Was mir am meisten auffällt, ist meine Defensivarbeit. Ich denke, es hat sich von 50 Prozent auf 100 Prozent entwickelt.“
Emersons enorme Qualitäten sind kaum zu verleugnen. Mit acht Scorerpunkten ist er der statistisch torgefährlichste Verteidiger der spanischen Liga. Seit vergangenem November ist er zudem brasilianischer A-Nationalspieler. „Ich bin ein Spieler, der viel lernt, mit dem Potenzial es weit zu bringen, der viel arbeitet und der weiß, welche Schritt er gehen muss“, beschrieb sich Emerson im Dezember. Möglicherweise heißt sein nächster Schritt Bayer Leverkusen.
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