Die kampflose 1:3-Niederlage gegen Lazio Rom an einem Spieler der nicht eingespielten Abwehr oder der oft zitierten fehlenden Mentalität festzumachen, greift zu kurz. Im Olimpico versagte Borussia Dortmund im Verbund. Vor allem Neuzugang Thomas Meunier war aber erneut ein Totalausfall.
Eigentlich war die Bühne für einen mitreißenden ersten Champions League-Abend bereitet. Mit Lazio Rom wartete ein Gegner auf Borussia Dortmund, der sich in der Frühphase der Saison völlig außer Form präsentierte. Der BVB hingegen konnte seit langem mal wieder in Sinsheim gegen die TSG Hoffenheim gewinnen.
Meunier bringt Lazio ins Spiel
Wer allerdings erwartete, dass die Schwarz-Gelben von der ersten Minute an drauf gehen und Druck auf den verunsicherten Gastgeber ausüben, wurde enttäuscht. Schlimmer noch: Der katastrophale Fehlpass von Thomas Meunier, der bereits in der sechsten Minute zum 0:1 führte, wirkte wie eine Halbliter-Dose Energy-Drink auf die Römer. Folgerichtig erhielt der 41-fache Nationalspieler die FT-Note 5,5.
Über zwei Meter konnte der Sommerneuzugang den Ball nicht zum Mitspieler bringen. Stattdessen landete die Kugel bei Joaquín Correa, der in der Mitte ausgerechnet Vollstrecker Ciro Immobile fand. Der Ex-Dortmunder verwandelte sehenswert gegen Marwin Hitz und von jetzt auf gleich war die gesamte Unsicherheit der Laziali verflogen.
Meunier wird zum Risikofaktor
Fehlpässe passieren und allein auf Grundlage dieser Szene kann man Meunier nicht die Qualität absprechen. Das Gesamtbild offenbart aber, dass der Belgier deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Wenn man auf die blanken Zahlen blickt, war die ablösefreie Verpflichtung zumindest berechtigt. Der 29-Jährige stand bislang in jedem Pflichtspiel in der Startaufstellung und sammelte bis dato 532 Einsatzminuten. Richtig angekommen ist Meunier aber noch nicht.
Die gestrige Leistung legt wie unter einem Brennglas die Schwächen des Außenbahnspielers offen. In der Defensive war er ein Unsicherheitsfaktor und offensiv zeigt er sich wirkungslos. Hinzu kommt wie vor dem 0:1 ein schlampiges Passspiel. Eine Verstärkung ist der Sommerneuzugang damit nicht.
Dass ein Vergleich mit seinem acht Jahre jüngeren Vorgänger Achraf Hakimi nicht möglich ist, war von Anfang an klar: Über eine ähnliche Geschwindigkeit verfügt Meunier nicht annähernd. Zumindest in puncto Erfahrung und Körperlichkeit sollte der Belgier aber eigentlich punkten. Aber auch das geschieht bislang mitnichten. Meunier muss sich fangen, denn eigentlich ist er auf der rechten Seite als absolute Stammkraft eingeplant.
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