Abschiedswelle bei der Hertha: Bobic und das große Reinemachen

von Niklas Scheifers
2 min.
Fredi Bobic (li.) und Kay Berstein (re.) unterhalten sich @Maxppp

Im Kader von Hertha BSC haben sich viele Altlasten angesammelt. Sportgeschäftsführer Fredi Bobic geht in diesem Januar mit dem Kehrbesen rum – bevor er womöglich selbst die Biege macht.

Es könnten die letzten Dienstmonate von Fredi Bobic bei Hertha BSC sein. Dem Geschäftsführer Sport winkt ein Auftrag von nationaler Tragweite. Gemeinhin gilt der 51-Jährige als Favorit auf die Nachfolge von Oliver Bierhoff als Manager der DFB-Mannschaften. Fix ist noch nichts, aber die Hertha wäre schlecht beraten, wenn sie sich nicht nach einem Ersatz umzusehen würde.

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Noch allerdings schwingt Bobic bei der Alten Dame das Zepter. Oder besser: Den Kehrbesen. Personell geht es in Berlin-Westend seit einigen Tagen Schlag auf Schlag – diesmal, anders als in den vergangenen Jahren, deutlich mehr auf der abgebenden Seite. Herthas Kader wird entrümpelt und auf diese Weise zumindest in seiner Wirtschaftlichkeit für die Zukunft präpariert.

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Fünf Abgänge in drei Wochen

Den Anfang der Abschiedswelle machte Mitte Dezember Laufwunder Vladimir Darida (32), den die fehlende Perspektive nach Griechenland zu Aris Saloniki trieb. Kurz vor Weihnachten folgte der südkoreanische Flügelflitzer Dong-jun Lee (25) – pfeilschnell, aber verletzungsbedingt nie richtig in Berlin angekommen. Es ging zurück in die Heimat zu Jeonbuk Hyundai Motors.

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Kurz nach dem Jahreswechsel wickelte Bobic dann den Abgang von Davie Selke (27) ab, der nun seiner Karriere beim 1. FC Köln neuen Schwung verleihen will. Zwei Tage später ging Linksverteidiger-Missverständnis Fredrik Björkan (24) dorthin zurück, wo er hergekommen war: An den Polarkreis zum FK Bodo/Glimt. Bei Deyofaisio Zeefuik (24), das kaum weniger enttäuschende Pendant hinten rechts, steht für den Wechsel zu Hellas Verona nur noch der Medizincheck aus.

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Soviel zu den (fast) fixen Abgängen. Bobic hat aber noch weitere in der Pipeline: Bei Nachwuchs-Innenverteidiger Christalino Atemona (20) kündigt sich ein Abschied nach Belgien zu KV Kortrijk an. Linksaußen Maximilian Mittelstädt (25) ist ein heißer Kandidat auf einen Bundesliga-internen Wechsel. Werder Bremen, der VfL Wolfsburg und der VfB Stuttgart haben angebissen.

Plattenhardt, Boateng… und wer noch?

Im Sommer ist dann Mittelstädts langjähriger Konkurrent Marvin Plattenhardt (30) an der Reihe. Dass der WM-Fahrer von 2018 seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängert sei „beschlossen“ und „klar abgesprochen“, verriet Bobic am gestrigen Donnerstag. Für Kevin-Prince Boateng (35), Herthas Spieler mit dem größten Starfaktor, steht dann das Karriereende an.

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Die Liste der schon feststehenden Abgänge ließe sich noch um die geplanten erweitern. Kategorie: Perspektivlose Leihgaben. Bei Stürmer Krzysztof Piatek (27), Abwehrmann Omar Alderete (26), Sechser Santiago Ascacíbar (25) und Keeper Alexander Schwolow (31) ist allerdings noch Geduld gefragt.

Wen auch immer die Hertha noch loswerden kann, der Kader des Bundesligisten wird sich in den beiden Transferperioden dieses Jahres dramatisch verändern. Sollte auch Bobic den Abflug machen und beim DFB anheuern, würde er seinem Nachfolger einen stark aufgeräumten Kader hinterlassen.

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