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Dybala: Vom Helden zum Sündenbock – und wieder zurück?

Paulo Dybala sollte das Aushängeschild der AS Rom werden. Doch seit seinem Wechsel nach Rom ist der Argentinier nicht unumstritten. Im Sommer war er eigentlich schon weg, blieb dann aber doch und ist seitdem in einer schweren Krise. Unter dem neuen Trainer Claudio Ranieri soll jetzt alles anders werden.

von Dominik Sandler - Quelle: Corriere dello Sport
3 min.
Paulo Dybala jubelt, 2425 @Maxppp

Mit Pauken und Trompeten wurde Paulo Dybala im Sommer 2022 in Rom vorgestellt. Vor tausenden von Fans der AS Rom glich die Vorstellung einem Staatsempfang. Die Romanisti träumten davon mit dem damals 28-Jährigen endlich den ersten Scudetto seit 2001 zu holen. Und La Joya, das Juwel, wie Dybala aufgrund seines zweifellos hohen Talents genannt wird, nährte in seiner ersten Saison für die Roma diese Hoffnung.

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Zwar warfen den quirligen Argentinier immer wieder kleinere Verletzungen zurück, am Ende konnte er aber mit 26 Scorerpunkten in 38 Spielen durchaus überzeugen – für die Giallorossi reichte es dennoch nur für Rang sechs in der Liga.

In der Europa League verpasste man den Titel nur hauchzart, im Finale verlor die Roma im Elfmeterschießen gegen den FC Sevilla. Es hätte Dybalas Sternstunde sein können, doch trotz eines Treffers im Endspiel blieb seine erste Saison unter Trainer José Mourinho ungekrönt.

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Wechsel nach Saudi-Arabien platzt

Die Spielzeit 2023/24 lief nahezu identisch ab. Dybala überzeugte, – in diesmal 39 Einsätzen gelangen 26 Scorerpunkte – doch die Roma blieb in der Liga hinter den Erwartungen, verpasste erneut die Champions League. In der Europa League war im Halbfinale Schluss. Obendrein hatten die Giallorossi im Januar Mourinho entlassen, der bei seinem durchaus sensiblen Superstar stets die richtigen Hebel gefunden hatte.

Diesen Sommer 2024 folgte jedoch der Bruch. Dybala, dessen Vertrag nach der Saison ausläuft, stand vor einem Wechsel nach Saudi-Arabien. Der Weltmeister hatte sich mit Al-Qadsiah bereits auf einen Vertrag geeinigt, doch der Transfer scheiterte auf der Zielgeraden.

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Saison zum Vergessen

So blieb Dybala, dessen aktueller Vertrag sich bis 2026 verlängert, sollte er in der Hälfte aller Saisonspiele für mindestens 45 Minuten auf dem Platz stehen. Das Transfertheater und das sportliche Chaos bei der AS in dieser Saison wirken sich allerdings stark auf die Leistung des heute 31-Jährigen aus. Wirklich glücklich wirkt er auf dem Rasen nicht, magere zwei Tore gelangen ihm in bisher zwölf Auftritten. Schon unter Daniele De Rossi war der Linksfuß nicht mehr gesetzt, auch Nachfolger Ivan Juric ließ ihn gerne mal 90 Minuten auf der Bank schmoren.

Dybala ist das Gesicht der sportlichen Krise. Der einst als Held verpflichtete Star scheint nun der Sündenbock zu sein, Nationalcoach Lionel Scaloni verzichtete zuletzt häufiger auf den 40-fachen Nationalspieler.

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Die Hoffnung heißt Ranieri

Doch es gibt Hoffnung für Dybala – und diese heißt Claudio Ranieri. Zum dritten Mal heuert der Italiener bei der AS Rom an und stellt Dybala in den Fokus seiner Spielidee. „Ich weiß, dass er nicht immer spielen kann, aber wenn es ihm gut geht, spielt er. Ich würde ihn immer 90 Minuten spielen lassen“, sagte Ranieri auf seiner ersten Pressekonferenz. Der Italiener ist überzeugt vom außergewöhnlichen Talent des Argentiniers. Als eine der ersten Amtshandlungen hat sich der 73-Jährige dem ‚Corriere dello Sport‘ zufolge mit dem Offensivspieler ausgetauscht.

Fühlt sich Dybala unter Ranieri wohl und bleibt fit, kann er für die Roma wieder der Unterschiedsspieler sein. Sollte er bis zum Winter weiter enttäuschen und seine Einsatzzeiten gering bleiben, ist auch ein vorzeitiger Abschied nicht ausgeschlossen – dank einer Klausel könnte Dybala die Giallorossi im Januar verlassen. Dem ‚Corriere dello Sport‘ zufolge kann die Klausel in Höhe von zwölf Millionen Euro, die auch im vergangenen Sommer gegolten hatte, noch immer gezogen werden.

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