Bundesliga

„Ein bedeutender Bestandteil“: Super League mit Bayern?

Nach dem krachenden Scheitern im Jahr 2021 ist die Super League inzwischen einen deutlichen Schritt näher an einer tatsächlichen Umsetzung. Auch der FC Bayern soll laut Mitinitiator Bernd Reichart ein zentraler Baustein des Wettbewerbs werden.

von Georg Kreul - Quelle: tz
2 min.
A22 Sports-Chef Bernd Reichart @Maxppp

Die Einführung der Super League ist für Fußball-Traditionalisten nach wie vor der Gipfel der Entwurzelung des Sports. Nachdem der Europäische Gerichtshof im Dezember zugunsten der Super League-Macher entschieden hat, müssen potenziell teilnehmende Klubs keinerlei Sanktionen von der UEFA fürchten.

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Zuletzt wurde berichtet, dass das umstrittene Projekt von immer mehr Vereinen angenommen wird. Doch noch wollen Klubs nicht mit der von Fans kritisierten Idee in Zusammenhang gebracht werden. Laut Bernd Reichart, CEO des Unternehmens A22 Management, das an der Realisierung der Super League arbeitet, sind vermeintlich mehr Topteams an einer Teilnahme interessiert als angenommen.

Im Gespräch mit der ‚tz‘ sagt der ehemalige RTL-Chef: „Wir sind mit sehr vielen Vereinen im Gespräch und einige von ihnen sind sicherlich motivierter, sich an unserem Projekt zu beteiligen, als ihre öffentlichen Äußerungen vermuten lassen. Es gibt einige Vereine, die uns gefragt haben: Können wir euch helfen, indem wir sagen, wie offen wir der Super-League-Initiative gegenüberstehen? Aber wir sind selbst noch vorsichtig. Wir wollen keine Linie in den Sand ziehen und den Fußball in zwei Lager spalten.“

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FC Bayern „ein bedeutender Bestandteil“

Auch der FC Bayern zählte zu jenen Spitzenklubs, die sich einst klar gegen die Teilnahme an der Super League positionierten. „Interessant ist“, merkt Reichart an, „dass sich die Statements, die es bislang gab, eigentlich immer auf die alte Super League und deren Modell aus dem April 2021 bezogen haben. Das hat sich inzwischen gewandelt und weiterentwickelt. Der Vorschlag von damals hat vielleicht nicht zu Unrecht viel Kritik dafür eingesteckt, dass es dauerhafte Mitglieder geben sollte. So etwas gibt es in unserem neuen Vorschlag nicht mehr.“

Einige Zugpferde für das Modell soll es dennoch geben. „Es kommt auf jeden europäischen Topklub an – und da zählen die Bayern auf jeden Fall dazu“, betont Reichart, „der deutsche Rekordmeister wäre selbstverständlich ein bedeutender Bestandteil der Super League.“ Inwiefern die Münchner ihr Interesse an einem alternativen europäischen Wettbewerb aufgeweicht haben, ist nicht bekannt. Klar wäre jedoch, dass sich Bayern entscheiden müsste.

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„Die Matchdays, die aktuell von der UEFA bespielt werden, würden auch wir in unserem Wettbewerb nutzen. Wir würden keine weiteren Spieltage schaffen. Die nationalen Ligen sind davon unberührt“, erklärt Reichart, der nicht müde wird zu betonen: „Wir wollen einfach nur, dass der Fußball nicht in seinen Problemen steckenbleibt, sondern Lösungsvorschläge diskutiert und umgesetzt werden.“

„Kommen sehr gut voran“

Wann es mit der Super League so weit ist, ist dem 49-Jährigen zufolge noch nicht abzusehen: „Wir kommen sehr gut voran, aber setzen uns keine Deadline. Denn wir haben noch viel zu tun, arbeiten weiter und leisten Überzeugungsarbeit. Dafür, dass Aleksandar Ceferin (Präsident der UEFA, Anm. d. Red.) glaubt, dass die Super League nicht kommen werde, spricht er überraschend häufig darüber. Auch er wird wissen, dass sie für Klubs eine attraktive Alternative ist.“

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