UEFA Champions League

Werner & Havertz: Die perfekte mäßige Debüt-Saison?

Der FC Chelsea steht im Finale der Champions League. Timo Werner und Kai Havertz sind daran maßgeblich beteiligt. Eine Entwicklung, die so vor kurzem noch nicht absehbar war.

von Lukas Hörster
2 min.
Timo Werner (l.) und Kai Havertz kamen 2020 zum FC Chelsea @Maxppp

Deckungsgleicher hätte die Saison von Timo Werner und Kai Havertz kaum laufen können. Beide kamen im Sommer aus der Bundesliga zum FC Chelsea, beide waren sündhaft teuer und beide erfüllten die hohen Erwartungen kaum.

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Werner sollte für Tore sorgen, in der Premier League traf er aber nur magere sechsmal, lieferte immerhin zehn Assists. Auf der Insel erarbeitete er sich rasch den Ruf als Chancentod. Immer wieder ließ er Hochkaräter liegen, zog den Spott von Fans, Presse und Experten auf sich. Auf YouTube kursieren Zusammenschnitte der größten vergebenen Chancen.

Havertz kämpfte merklich mit der Anpassung an die härtere Gangart in der Premier League. Noch dazu erwischte ihn im November das Corona-Virus. Der 21-jährige Offensivallrounder brauchte lange, um wieder in eine körperlich stabile Verfassung zu kommen.

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Rechtzeitig in Form

Doch nun, zum Ende der Saison, scheint das mäßige Debütjahr der beiden deutschen Nationalspieler doch noch eine gute Wendung zu nehmen. Mehr noch: Werner und Havertz sind plötzlich wichtig und entscheidend.

Beim Champions League-Halbfinalrückspiel gegen Real Madrid am gestrigen Mittwoch (2:0) erhielten beide das Vertrauen von Thomas Tuchel – und dankten es mit Top-Leistungen (jeweils FT-Note 2). Werner erzielte aus Nahdistanz den Führungstreffer, nachdem Havertz an die Latte gelupft hatte.

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Havertz der beste Offensivspieler

Der Ex-Leverkusener traf noch ein weiteres Mal den Querbalken und war auch ansonsten der beste Offensivspieler auf dem Platz. Mit Leichtigkeit ließ er Zweikampfmonster wie Sergio Ramos oder Casemiro ins Leere laufen, war stets gefährlich und hielt auch in direkten Duellen dagegen.

Werner bot im Kombinationsspiel wie gewohnt Licht und Schatten, war aber mit seinem Tempo ein ständiger Gefahrenherd. Nicht zu Unrecht schützte ihn Tuchel zuletzt indem er sagte, sein Team sei „mit Werner gefährlicher als ohne ihn“. Der deutsche Trainer behielt zumindest gegen Real Recht.

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Zwei Endspiele

Für Werner und Havertz, der schon am Wochenende gegen den FC Fulham (2:0) doppelt traf, gilt es nun, die aktuelle Form zu konservieren. Schließlich steht mit dem Champions League-Finale gegen Manchester City am 29. Mai das Spiel ihres (bisherigen) Lebens an.

Zwei Wochen vorher spielt Chelsea auch noch das Pokalendspiel gegen Leicester City. Schließen die Blues die Saison innerhalb der Top Four ab und gewinnen zwei Titel, wird aus Werners und Havertz‘ mäßigem erstem Jahr in Windeseile ein nahezu perfektes. Mit einer Menge Selbstvertrauen ginge es dann zur EM. Daran war im bisherigen Saisonverlauf lange nicht zu denken.

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