Luka Romero heißt seit gestern der jüngste Debütant in Europas Topligen. Vergleiche mit Lionel Messi sind nicht gerade fantasievoll, aber durchaus berechtigt – RCD Mallorca hat einen funkelnden Rohdiamanten in seiner Vitrine.
Als Luka Romero geboren wurde, war Sergio Ramos bereits Leistungsträger beim FC Sevilla und sollte nur ein Jahr später für 27 Millionen Euro zu Real Madrid wechseln. Der spanische Weltstar könnte ohne Probleme der Vater des blutjungen Argentiniers mit Wurzeln in Mexiko sein, der da am gestrigen Mittwochabend für sieben Minuten gegen die Königlichen ins kalte Wasser geworfen wurde.
15 Jahre, sieben Monate und sechs Tage war Romero gestern alt und damit nochmal über ein Jahr jünger als der bis dato jüngste Bundesliga-Spieler aller Zeiten: Nuri Sahin debütierte am 6. August 2005 im Alter von 16 Jahren, elf Monaten und einem Tag für Borussia Dortmund. Spaniens Rekordmarke von 16 Jahren, neun Monaten und 25 Tagen, im vergangenen Jahr aufgestellt von Barças Ansu Fati, pulverisierte Mallorcas Supertalent geradezu.
Kategorie kleiner Fummler
Mit seinem Altersrekord steht Romero nun bereits in den Geschichtsbüchern des spanischen Fußballs. Das allerdings wird dem Teenager nicht reichen. Zugegeben: Für den Spitznamen „mexikanischer Messi“ brauchte es nicht viel Kreativität, anders als bei vielen anderen vermeintlichen Messi-Imitaten wird Romero aber tatsächlich zurecht mit dem sechsfachen Weltfußballer verglichen.
Es ist nicht nur die Optik – die Größe von 1,65 Meter und die in den Nacken fallende Mähne – die den Burschen aus der 500.000-Einwohner-Stadt Durango an den jungen Messi erinnern lässt. Seine Statur bedingt ähnliche Bewegungsabläufe wie beim Superstar des FC Barcelona. Romero ist ein klassischer Fummler, einer, der mit hohem Tempo und enger Ballführung seine Haken schlägt und Pirouetten dreht.
Noch ganz viel Luft nach oben
Der offensive Mittelfeldspieler, das versteht sich bei diesem Portfolio von selbst, ist mit herausragender Technik gesegnet, ebenso mit guter Grundgeschwindigkeit. Auch sein Schuss kann sich für sein junges Alter schon sehen lassen.
Verbesserungsbedarf hat Romero naturgemäß noch in allen Bereichen, vor allem in puncto Entscheidungsfindung. Zu oft verrennt sich das Juwel im Dribbling und verpasst das richtige Timing beim Abspiel. Mallorcas Profis – da kann man sich sicher sein – werden ihm ausufernde Soli austreiben, wovon seine Effektivität nur profitieren kann. Bei Romeros sieben Minuten La Liga wird es nicht lange bleiben, bei seinem Altersrekord wohl umso länger.
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