Kolo Muani wird belohnt: Von Frankfurt zur WM?
Bei Eintracht Frankfurt ist Randal Kolo Muani zurzeit der Topscorer. Als besondere Belohnung wurde der Stürmer nun erstmals für die französische Nationalmannschaft berufen.
Es ist nicht einfach, eine Europapokal-Legende zu verdrängen, doch Randal Kolo Muani hat dieses Kunststück bei Eintracht Frankfurt geschafft. In kürzester Zeit schwang sich der 23-jährige Sommerneuzugang der SGE zum obersten Herren in der Stürmer-Hierarchie auf.
Rafael Borré, der vor wenigen Monaten mit seinem Elfmeter gegen die Glasgow Rangers der Eintracht den größten Erfolg der Klubgeschichte bescherte, hat zurzeit häufig das Nachsehen, wenn sich Trainer Oliver Glasner für seine Startelf entscheidet. Und wenn der 27-jährige Kolumbianer doch einmal von Beginn an spielt, wird er von Kolo Muani auf dem Flügel flankiert. Für Lucas Alario, mit hohen Erwartungen von Bayer Leverkusen gekommen, reicht es in der Regel sogar nur für Kurzeinsätze.
An Kolo Muani führt bei der SGE zurzeit kein Weg vorbei. Nachvollziehbar, schließlich kombiniert der 23-Jährige die Stärken seiner Sturm-Konkurrenten, ohne über deren Schwächen zu verfügen. Er ist abschlussstark wie Alario, dabei aber deutlich schneller, macht so viele Läufe wie Borré, ist aber physisch stärker.
Der neue Nationalspieler
Glasner eröffnet das taktisch neue Möglichkeiten, wie der SGE-Trainer nach dem jüngsten 1:0-Erfolg in der Champions League über Olympique Marseille bestätigte: „Kolo Muani hat sehr gut gespielt. Wir wussten, dass Marseille uns mit Manndeckung verteidigen würde. Mit unseren schnellen Spielern waren wir dann in der Lage sie vor massive Probleme zu stellen.“ Mit Borré oder Alario als alleinige Sturmspitze wäre das schwerer gewesen.
Auch Bundesliga-Verteidiger hatten schon ihre Probleme mit Kolo Muani. Zwei Tore erzielte der 23-Jährige bereits im deutschen Oberhaus, starke vier Tore legte er auf – Topscorer der Mannschaft. Auch wenn seine Spielweise beizeiten etwas unorthodox wirkt, präsentiert sich der Franzose eindrucksvoll effizient. Der Statistikanbieter ‚Understat.com‘ rechnet vor, dass Kolo Muani rein rechnerisch eigentlich nur 1,38 Tore hätte erzielen (Expected Goals) und 1,34 Treffer auflegen dürfen (Expected Assists).
Es sind Qualitäten, die auch Didier Deschamps nicht verborgen geblieben sind. Der französische Nationaltrainer nominierte den 23-Jährigen am heutigen Donnerstag erstmals für Les Bleus und macht ihn damit zum WM-Kandidaten. Während seiner Zeit beim FC Nantes war Kolo Muani das noch nicht vergönnt. Da hatte er aber auch noch keine Europapokal-Legende verdrängt.
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