Regelrevolution: FIFA führt fünf neue Regeln ein
Obwohl die Einführung des Videoschiedsrichters auf mehr Ablehnung als Zustimmung gestoßen ist, plant die FIFA bereits die Einführung weiterer Regeländerung – von einer Revolution zu sprechen, ist keineswegs übertrieben.
Bei einem zweitägigen Meeting Anfang Februar, zu dem der niederländische Fußballverband KNVB Vertreter der FIFA, MLS (Nordamerika), DFB (Deutschland), FA (England) und KBVB (Belgien) geladen hatte, wurde neben der Optimierung des Videoschiedsrichters auch über neue Regeln gesprochen.
Wie die niederländische Rundfunkanstalt ‚NOS ‘berichtet, sollen in den kommenden Jahren ganz konkret fünf Regeländerungen zunächst im höchsten Jugendbereich in den Niederlanden eingeführt werden. Später soll das Testverfahren auf den Top-Amateurbereich, den Pokalwettbewerb und schlussendlich auch auf die Eredivisie ausgeweitet werden.
Die Änderungen sehen vor, dass Einwürfe durch Einkicks ersetzt werden, wie es bereits im Futsal praktiziert wird. Daneben sollen sich Freistoß-Schützen den Ball selbst vorlegen können, es werden Zeitstrafen ähnlich wie im Handball oder Eishockey eingeführt, gespielt wird nach Netto-Spielzeit, das heißt, die Zeit wird bei Unterbrechungen angehalten und die Trainer können unbegrenzt wechseln.
Gijs de Jong ist begeistert, dass die FIFA die Niederlande ausgewählt hat, um das Testverfahren durchzuführen. „Die FIFA sieht die Niederlande wirklich als Kreißsaal“, freut sich der Generalsekretär der KNVB und ist sich sicher: „Die neuen Regeln sind attraktiver, sportlicher und fairer.“
Zeitstrafen auch in Deutschland
Im deutschen Fußball wird zur kommenden Saison ebenfalls ein Pilotprojekt gestartet. Das DFB-Präsidium hat einem Antrag des hessischen Verbands stattgegeben, bei Spielen auf Kreisebene wieder Zeitstrafen einsetzen zu dürfen. Demnach wird sowohl bei den Juniorinnen und Junioren als auch im Frauen- und Männerbereich nach der Gelben Karte zunächst eine Zeitstrafe ausgesprochen. Erst bei einem dritten Vergehen würde die Gelb-Rote Karte folgen.