Pleite im zweiten Terzic-Spiel: Union der bessere BVB
Borussia Dortmund hat das zweite Spiel unter seinem neuen Trainer Edin Terzic verloren. Trotz des ersten Bundesliga-Treffers von Youssoufa Moukoko setzte es zum Auftakt des 13. Spieltags der Bundesliga ein 1:2 bei Union Berlin. BVB-Boss Aki Watzke dürfte nicht gefallen haben, was er zu sehen bekam.
Hans-Joachim Watzke wollte den neuen Trainer Edin Terzic im Vorfeld der Partie „nicht mit Erwartungen überfrachten“, formulierte dann aber doch: „Ich erwarte, dass sie Action und Aggressivität reinbringen, frühe Balleroberungen, offensives Spiel, voller Input. Und dass sie das in die Mannschaft reinkriegen.“
Was der Geschäftsführer von Borussia Dortmund dann am Freitagabend bei Union Berlin zu sehen bekam, dürfte ihm dahingehend kaum gefallen haben. Der BVB zeigte sich im ersten Durchgang eher fahrig als „aggressiv“, „frühe Balleroberungen“ sah man ob es eines etwas sinnfrei daherkommenden Pressings quasi keine und „Action“ konnte man maximal Terzic selbst unterstellen, der lautstark coachte.
Klare Chancen hatte der BVB im ersten Durchgang trotzdem. Sancho scheiterte an Luthe (10.) und Moukoko (45.) am Pfosten. Diese Möglichkeiten entsprangen jedoch eher individuellen Geistesblitzen der Vorbereiter als „vollem Input“. Defensiv wackelte Dortmund gegen bestens organisierte und körperbetone Hauptstädter gewaltig. Insbesondere der vogelwilde Akanji verteilte munter Einladungen. Awoniyi scheiterte jedoch am starken Bürki (1., 17.).
Moukokos Premierentreffer
Nach dem Seitenwechsel machte es Unions Mittelstürmer dann besser, als er nach einer Ecke aus Nahdistanz zum verdienten 1:0 einschob (57.). Für den BVB das berühmte Hallo-Wach. Nur drei Minuten später glich der 16-jährige Moukoko aus und kürte sich damit zum jüngsten Torschützen der Bundesliga-Geschichte. Ohnehin hatte Terzic in der Pause offenbar deutliche Worte gefunden. Der BVB suchte nun mehr die Tiefe – womit man Berlin vor neue Aufgaben stellte.
Von der von der Watzke eingeforderten Herangehensweise blieb Dortmund aber auch im weiteren Spielverlauf grundsätzlich weit entfernt. Das spielentscheidende 2:1 erzielte Friedrich in der 78. Minute, erneut nach einer Ecke. Das Aufbäumen der Schwarz-Gelben fiel in der Folge recht spärlich aus.
Unter dem Strich eine verdiente BVB-Niederlage im zweiten Spiel unter Terzic. Union war aber wohlgemerkt auch ein maximal unangenehm zu bespielender Gegner – der alle Tugenden auf den Platz brachte, die Watzke am Donnerstag von seinen Mannen eingefordert hatte. Union war gewissermaßen der bessere BVB.
Torfolge
1:0 Awoniyi (57.): Mal wieder ist es eine Trimmel-Ecke, die für Union zum Tor führt. Am ersten Pfosten wird die Hereingabe verlängert, Awoniyi lauert zentral vorm Gehäuse und darf völlig ungedeckt einschieben.
1:1 Moukoko (60.): Guerreiro spielt aus dem linken Halbraum einen perfekt getimten Steilpass für den einlaufenden Moukoko, der nicht lange fackelt sondern das Leder fulminant aus spitzem Winkel ins Netz schweißt.
2:1 Friedrich (78.): Wieder ist es eine Ecke, die Union jubeln lässt. Teuchert bringt die Flanke und der BVB lässt Friedrich völlig frei. Der den torgefährlichste Innenverteidiger der Liga köpft platziert gegen Bürkis Laufrichtung zum Endstand ein.
⏱ 93. | +++ ABPFIFF +++
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) December 18, 2020
JAAAAAAAAAAAAAAA! DAS GIBT ES NICHT!
Aber es ist wahr. 😏#fcunion | #FCUBVB pic.twitter.com/e9KZ0QlnVD
Weitere Infos