Von A bis Z: Die größten Transfer-Flops der Bundesliga (5)
Einen Transfer zu tätigen ist nicht schwer, einen Volltreffer zu landen dagegen sehr. Diese Erfahrung hat auch so mancher Bundesliga-Manager in der jüngeren Vergangenheit machen müssen. FussballTransfers stellt die unrentabelsten Neuzugänge von A-Z vor. Heute: I & J.
Spieler am Rande der Invalidität, Torjäger ohne Torriecher und Akteure, die gar nicht nach Deutschland wechseln wollten – die Bundesligisten lagen bei so manchem Transfer richtig daneben. Heute die Buchstaben I und J.
I wie Ikpeba: In den Jahren nach dem historischen Champions League-Triumph 1997 gab Borussia Dortmund die eingenommenen Millionen und einige mehr großzügig wieder aus. In dieser Zeit wechselte auch Viktor Ikpeba zum BVB. Der Stürmer kam von der AS Monaco und kostete die Borussia rund sieben Millionen Euro. Fans und Verantwortliche waren froh, dass der Transfer zustande kam, nachdem Ikpeba bereits kurz vor einer Unterschrift bei Reggina Calcio gestanden hatte. Angeblich soll seine damalige Ehefrau den Angreifer aber in seinem Zimmer eingeschlossen haben, um eine Vertragsunterzeichnung zu verhindern.
Nach Platz zehn und vier in den Jahren nach dem Titel in der Königsklasse sollte der Nigerianer den BVB wieder zur Meisterschaft schießen. Der Plan der Verantwortlichen ging allerdings zu keinem Zeitpunkt auf. Ikpeba kämpfte während seiner Zeit bei der Borussia mehr mit sich selbst als mit den gegnerischen Verteidigern. Kurz nach seiner Ankunft sorgte er für Aufsehen, als er sich bei einer Polizeikontrolle mit den Ordnungshütern anlegte. Im Mai 2000 verstarb die Frau des damals 26-Jährigen. Von diesem Schlag erholte sich Afrikas Fußballer des Jahres 1997 in der Folge nur schwer.
In 30 Spielen für den BVB gelangen Ikpeba lediglich drei Tore. Die Borussia verlieh den Angreifer zu Betis Sevilla, wo er in der gesamten Spielzeit nur zu drei Einsätzen kam. 2002 trennte sich Dortmund endgültig von Ikpeba, der im Anschluss noch in Libyen, Belgien und Katar aktiv war. Im Alter von 32 beendete er seine Karriere. Der BVB litt noch etliche Jahre später an den zahlreichen missglückten Transfers der späten neunziger Jahre, zu denen auch Ikpeba gehört.
J wie Jurado: Ein gutes Beispiel für ein schlechtes Preis-Leistungsverhältnis stellt Schalkes José Manuel Jurado dar. Die ‚Knappen‘ überwiesen im Sommer 2010 rund 13 Millionen Euro für den Spanier an Atlético Madrid. Der damalige Schalke-Trainer Felix Magath gab das Geld mit vollen Händen aus und stattete eine Reihe von Spielern mit langfristigen und hochdotierten Verträgen aus. Auch Jurado profitierte von Magaths Macht und unterschrieb einen Vierjahresvertrag mit einem Gehalt von rund 4,5 Millionen Euro.
Der 27-jährige ehemalige spanische Juniorennationalspieler fiel in den vergangenen zwei Jahren nicht – wie die meisten anderen in dieser Serie vorgestellten Spieler – neben dem Platz negativ auf. Vielmehr machte Jurado weder auf noch abseits des Spielfelds überhaupt einmal von sich Reden. In 46 Spielen gelangen dem Mittelfeldspieler lediglich drei Treffer und sechs Torvorlagen.
Im vergangenen Sommer konnte ‚Königsblau‘ das Missverständnis dann beenden. Nachdem ein Transfer zu Atlético Madrid an den Gehaltsforderungen des Mittelfeldspielers scheiterte, legte Spartak Moskau drei Millionen Euro auf den Tisch und sicherte sich den Spanier, der als einer der teuersten Flops beim FC Schalke 04 in die Historie einging. Mit sieben Toren in 27 Spielen machte Jurado in Russland zuletzt eine ordentliche Figur.
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