Kroos stimmt ein: Mehr Kaderbreite nötig
Ob der FC Bayern mit einer stärkeren Bank wenigstens einen Titel geholt hätte, ist Spekulation. Langfristig braucht der Rekordmeister jedoch mehr Breite im Kader, da sind sich alle Beteiligten einig. Auch Toni Kroos stimmt ein.
Vier Neuzugänge hat der FC Bayern München schon an Land gezogen. Dante ersetzt den enttäuschenden Breno, der beim Rekordmeister nie richtig ankam. Claudio Pizarro kehrt zurück, um Mario Gómez mehr Konkurrenz zu machen als zuvor Ivica Olić. Xherdan Shaquiri ist ein Toptalent für die Außen und Tom Starke hält Manuel Neuer den Rücken frei. Es scheint, als mache Manager Christian Nerlinger ernst im Vorhaben, den Kader qualitativ breiter aufzustellen.
Denn das ist auch bitter nötig. Ob der Rekordmeister die Saison mit einem Titel abgeschlossen hätte, wäre die Bank besser gesetzt gewesen, ist müßig zu diskutieren und spekulativ. Fakt ist jedoch, dass die zweite Reihe der Bayern mit Spielern wie Usami, Petersen, Rafinha oder Pranjić im Vergleich zu schwach gewesen wäre, um dauerhaft in der internationale Spitze zu stehen. „Im Allgemeinen kann man schon sagen, dass die Breite bei einigen Topklubs größer ist, dass andere Teams da mehr Qualität im Kader haben“, meint auch Toni Kroos in der ‚Sport Bild‘: „Unsere Verantwortlichen werden sich sicher darüber ihre Gedanken machen.“
Damit schlägt der Stratege in dieselbe Kerbe wie Franck Ribéry, der seine Bosse schon Anfang Mai zum Handeln aufrief: „Schauen Sie sich die internationalen Top-Mannschaften an: Dort spielen nicht nur elf, zwölf oder 13 super Spieler, sondern 19, 20. Diese Qualität, diese Tiefe im Kader müssen wir auch erreichen.“
Nerlinger und Kollegen sehen die Situation offensichtlich ähnlich, denn der Transfermarkt des Rekordmeisters ist noch lange nicht abgeschlossen. Mit Edin Džeko (Manchester City) und Javi Martínez (Athletic Bilbao) kursieren Gerüchte um zwei Hochkaräter. Zudem haben sich Matías Suárez (RSC Anderlecht) und Kevin Mirallas (Olympiakos Piräus) selbst ins Gespräch gebracht. Laut ‚Bild‘ plant der Rekordmeister angeblich mit 60 Millionen Euro, die für Verstärkungen zur Verfügung stehen. Bislang haben die Bayern rund 16 Millionen Euro investiert.