HSV: Neuer Klub für Guerrero händeringend gesucht
Der Hamburger SV hinkt den eigenen Ansprüchen hinterher. Die sportlichen Erfolge wiegen die finanziellen Anstrengungen des Vereins nicht auf. Spielerverkäufe sind die nötige Folge. Laut übereinstimmenden Berichten soll Paolo Guerrero den Verein verlassen.
Carl-Edgar Jarchow ist kein Träumer. Statt die große Zukunft zu versprechen, analysiert der neue Chef des Hamburger SV kühl die Gegenwart „Der HSV hat auf einem Niveau gewirtschaftet, das er sportlich nicht bestätigen konnte“, geißelt er die Finanzpolitik seines Vorgängers Bernd Hoffmann. Die Folge: Der HSV muss sich in Zukunft finanziell zurücknehmen. Etatkürzungen und Spielerverkäufe sind notwendig.
Der Traditionsverein bewegt sich auf dünnem Eis. Der neue Sportdirektor Frank Arnesen muss die Balance zwischen kaufmännischem Sinn und sportlichem Erfolg finden – und die richtigen Opfer bringen. Eines davon dürfte Paolo Guerrero sein, wie die ‚Hamburger Morgenpost‘ und das ‚Hamburger Abendblatt‘ übereinstimmend berichten. Demnach sucht der HSV nach einem Abnehmer für den ehemaligen Münchner, der rund 4,6 Millionen Euro im Jahr verdienen soll.
Der Verkauf des Peruaners wäre ein weiterer Mosaikstein in der Bestrebung, das Gehaltsniveau des HSV deutlich zu senken. Mit Frank Rost, Ruud van Nistelrooy, Piotr Trochowski und Collin Benjamin verabschieden sich vier Spieler sicher, die zusammen rund neun Millionen Euro verschlingen – zu wenig, um Verstärkungen zu finanzieren und wichtige Verträge zu verlängern.
Sowohl Zé Roberto als auch Mladen Petrić sollen dem HSV nämlich erhalten bleiben. Zé Robertos Vertrag endet in kommenden Sommer, ihm liegen Angebote aus den USA, Brasilien und Dubai vor. Petrić ist noch bis 2012 gebunden. Damit hätte der HSV nach aktuellem Stand nach der Saison die letzte Möglichkeit, den Kroaten ablösepflichtig abzugeben – was er sich angesichts der klammen Kassen wohl nicht entgehen lassen dürfte, sofern Petrić nicht verlängert.
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