Preisschild dran: PSV will mit Depay-Verkauf Kasse machen

Obwohl die niederländische Nationalmannschaft bei der vergangenen Weltmeisterschaft dieses Jahr in Brasilien durchaus eine gute Rolle gespielt hat, präsentierte sich Oranje als recht heterogenes Kollektiv – insbesondere in Bezug auf die Altersstruktur. Die Stars des Teams um Wesley Sneijder, Arjen Robben und Robin van Persie haben die 30 bereits überschritten. Demgegenüber standen bei der WM vor allem vielversprechende Youngster im Team von Ex-Bondscoach Louis van Gaal. Akteure im sogenannten besten Fußballeralter gab es bei der ‚Elftal‘ abgesehen von Daryl Janmaat oder Jeremain Lens nicht.

Ein guter dritter Platz gab den Niederländern und deren ‚Tulpengeneral‘ letztlich aber recht. Dennoch – im Nachbarland wächst wieder eine junge, vielversprechende Generation heran. Die Hoffnungen beim Europameister von 1988 ruhen vor allem auf Memphis Depay. Der 20-jährige Linksaußen der PSV Eindhoven schickt sich aktuell an, der nächste große Star der Niederländer zu werden. Vier Spiele bestritt der Youngster in Brasilien und markierte prompt zwei Treffer.

Insbesondere in der Eredivisie sowie Europa dreht der Rechtsfuß derzeit mächtig auf. In acht Ligaspielen traf das Supertalent bereits siebenmal und bereitete drei Treffer vor. In der Europa League war er viermal in vier Partien erfolgreich. Eine amtliche Quote für einen 20-Jährigen, der die PSV mit seinen Toren auf Rang eins schoss. Auch Trainer Phillip Cocu lobt den Niederländer mit ghanaischem Pass in den höchsten Tönen.

„Natürlich wird Memphis bald verkauft“

„Es gab bereits Anfragen für ihn nach der Weltmeisterschaft“ verrät der 44-jährige Ex-Profi gegenüber der niederländischen Sportzeitschrift ‚Helden‘, „ich wollte wirklich das Beste für ihn, als ich ihm sagte, er solle noch ein Jahr bei uns bleiben. Es ist wichtig für ihn, dass er 50 Spiele in einer Saison gespielt hat, bevor er den nächsten Schritt macht. Nichts macht dich besser als als viele Spiele.“

Allerdings schätzt der ehemalige Nationalspieler die Chancen des Tabellenführers auf Depays Verbleib in Eindhoven realistisch ein: „Natürlich wird Memphis bald verkauft, weil er sich nicht aufhalten lässt. Aber das ist ok, es ist einfach schön, einen solchen Spieler zu trainieren. Er hat den Durchbruch bei PSV erfolgreich geschafft und wird gehen, wenn er bereit für den nächsten Schritt ist.“

Im Winter käme ein Wechsel wohl noch zu früh. Vorstellbar aber ist, dass der 20-jährige Offensivakteur im Sommer seine Zeit gekommen sieht. Manchester United und Tottenham Hotspur scharren bereits mit den Hufen. Andere Klubs werden sich nach den unmissverständlichen Aussagen seines Trainers ebenfalls nicht mehr lange bitten lassen. Depay, der seit 2006 im Verein ist, besitzt einen Vertrag bis 2018. Dass er diesen erfüllt, scheint nahezu ausgeschlossen. 22 Millionen Euro fordert Eindhoven dem Vernehmen nach. PSV winkt also voraussichtlich bald ein Geldsegen.