BVB: Nmechas erstes Ausrufezeichen
Sein Transfer zu Borussia Dortmund war von Störgeräuschen umgeben und erzeugte unter den Fans tiefe Skepsis. Am gestrigen Freitag ließ Felix Nmecha im BVB-Trikot erstmals die Kritiker verstummen.

Homophobie-Vorwürfe, Proteste von Teilen der Fans, eine tendenziell zu hohe Ablöse und große Fußstapfen, die kaum ein Spieler wird füllen können – der Start von Felix Nmecha bei Borussia Dortmund verlief alles andere als optimal. Abseits des Platzes versuchte der Klub, die Wogen zu glätten, auf dem Spielfeld muss der 30-Millionen-Neuzugang sich selbst helfen.
Das gelang ihm in den ersten Wochen der Saison kaum. Nmecha kam häufig von der Bank, wurde erst durch die Verletzung von Marcel Sabitzer in die Startelf gespült. Die Schlüsselrolle, die einst Jude Bellingham beim BVB ausfüllte, konnte der 23-Jährige bislang – natürlich – so nicht einnehmen. Die Kritik an der Verpflichtung des Mittelfeldspielers wurde dadurch aber nicht leiser.
Stark gegen Werder
Der gestrige Freitag könnte zur Trendwende werden. Beim 1:0-Sieg der Schwarz-Gelben gegen den SV Werder Bremen war Nmecha neben Torschütze Julian Brandt der beste Spieler auf dem Platz. Defensiv rettete er in höchster Not gegen Romano Schmid und verhinderte so einen potenziellen frühen Rückstand (14.), offensiv zeigte er sich dynamisch, durchsetzungsstark und kreativ. Manche Dribblings erinnerten tatsächlich sogar in gewisser Weise an Bellingham, der beim BVB zu einem der besten Ballträger Europas reifte.
Einzig eine Torbeteiligung fehlte Nmecha für eine perfekte Partie. Die Chance hätte es gegeben: Nach einem starken Solo-Lauf konnte Donyell Malen eine Hereingabe des 23-Jährigen nicht richtig verwerten (40.), in der Schlussphase vergab er selbst die Chance aufs 2:0 (83.).
Lob von Terzic
Dennoch gab es auf der Pressekonferenz nach der Partie Sonderlob von Training Edin Terzic: „Man hat schon in den vergangenen Wochen gesehen, dass er immer besser in unser Spiel findet und heute hat er ein klasse Spiel gemacht. Hätte er eine seiner Torchancen genutzt, hätten wir von einem überragenden Spiel gesprochen. Aber da kommen wir noch hin.“
Und weiter: „Jeden Tag im Training zeigt er uns seine Qualitäten. Für ihn geht es jetzt darum, dass nun auch mehr am Spieltag zu zeigen.“ Die Partie gegen Werder könnte ein guter Startpunkt dafür sein.
Weitere Infos