„Bis in die Champions League“: Broich skizziert den BVB-Nachwuchsplan
Borussia Dortmund ist für eine gute Jugendabteilung bekannt. NLZ-Chef Thomas Broich gibt Einblicke, wie er die Talentschmiede künftig gestalten möchte.
Nuri Sahin, Mario Götze, Christian Pulisic, Youssoufa Moukoko. Borussia Dortmunds Jugendabteilung brachte in den vergangenen Jahren das ein oder andere Juwel hervor. Derzeit befinden sich mit Cole Campbell (18), Kjell Wätjen (18) und Almugera Kabar (18) erneut drei Eigengewächse auf dem Sprung zu den Profis. Dennoch bahnt sich beim BVB ein Strukturwechsel an.
Seit Anfang Juli ist Thomas Broich für das Nachwuchsleistungszentrum des Champions League-Finalisten verantwortlich. Im Interview mit den vereinsnahen ‚Ruhr Nachrichten‘ gibt der 43-Jährige die eindeutige Marschroute vor, „dass Jungs aus dem eigenen Grundlagenbereich, also aus der U9, U10 und U11, den Weg bis in die Champions League schaffen. Dass sie es schaffen, bei Borussia Dortmund nicht nur Kaderspieler zu sein, sondern Stammspieler.“
Für Broich ist klar, wie dieses ambitionierte Ziel zu erreichen ist: „Dafür müssen wir vom Ende her denken. Was wird eigentlich auf Champions League-Niveau verlangt? (…) Der Fokus liegt dabei einerseits auf den technischen Komponenten, also welche Skills haben die Jungs am Ball, und andererseits auf dem Spielverständnis.“
Eindeutige Schwerpunkte
Broich hat mittlerweile seit fast einem Jahrzehnt Erfahrung und Kompetenzen im Jugendbereich gesammelt, die er nun in sein Konzept mit einfließen lassen möchte. Ein Kernpunkt seiner Herangehensweise umfasst neben dem Fußball an sich auch charakterliche Eigenschaften: „Die Resilienz, die Fähigkeit mit Druck, sogar mit Angst umzugehen, Wiederstände zu durchbrechen, immer wieder aufzustehen“, fordert Broich von den Talenten.
„Wenn wir am Ende genauso viele Spiele gewinnen, wie wir verlieren, wäre das nicht gut“, fährt der Abteilungsleiter fort, „die Spieler brauchen viele Erfolge, um an sich zu glauben, zu wachsen und eine Spielwirksamkeit zu erfahren. Auf der anderen Seite sagen Psychologen aber auch, dass die Spieler weniger lernen, wenn sie zu oft unterfordert sind.“
Letztlich gesteht der gebürtige Münchner, dass sicherlich nicht jeder Juniorenspieler den Durchbruch zu den Profis schafft. „Wir werden mit dem ein oder anderen Rückschlag umgehen müssen“, fasst Broich zusammen, „trotzdem ist das der Weg, den wir dauerhaft gehen wollen. Irgendwann überwinden wir diese Grenzen.“
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