Vinicius Junior erntet nach einem schwerfälligen Saisonstart beißende Kritik in Spanien, während Erik ten Hag die Attacke von CR7 pariert. Die heutige Presseschau.
„Sorgen um Vinicius“
Man sollte annehmen, dass vier Torbeteiligungen in fünf Spielen grundsätzlich keine schlechte Ausbeute für einen Offensivspieler sind. Für Vinicius Junior gelten offensichtlich andere Maßstäbe. Der Brasilianer in Diensten von Real Madrid – Topfavorit auf den diesjährigen Ballon d’Or – steht in der Kritik. Denn nur einer seiner vier Scorerpunkte wurde als eigener Treffer gewertet – obendrein ein schnödes Elfmetertor. Mehr noch: Vinis Chancenverwertung sank von 25 Prozent auf neun Prozent. Hinzu kommt die Formschwäche der brasilianischen Nationalmannschaft, die der Dribbler als Topstar mitzuverantworten hat.
All das veranlasst die Redaktion der ‚as‘, sich „Sorgen um Vinicius“ zu machen. Für den Stotterstart habe man bei Real einen konkreten Grund ausgemacht: „Innerhalb des Klubs herrscht das Gefühl, dass er durch das Angebot aus Saudi-Arabien den Fokus verloren hat.“ Ein harter, aber wenig überraschender Vorwurf. Dass dieses Thema Vinicius bei der kleinsten Formschwäche – wenn man seine aktuelle Verfassung so nennen will – auf die Füße fällt, war abzusehen. Zur Erinnerung: Insgesamt 350 Millionen Euro hätte der 24-Jährige mit dem Wechsel zu Al Hilal verdienen können, WM-Botschafterrolle inklusive. Sich über ein solches Angebot ein paar Gedanken zu machen, ist legitim.
Ten Hag pariert Ronaldo-Attacke
Wie in der gestrigen Presseschau ausgebreitet, hat sich Cristiano Ronaldo zu einem verbalen Foul an Erik ten Hag hinreißen lassen. „Als Trainer von Manchester United kann man nicht sagen, dass du nicht um den Titel in der Liga oder der Champions League kämpfen wirst“, warf CR7 seinem Ex-Coach fehlende Ambitionen vor und versetzte damit das traditionell geräuschvolle Umfeld des Manchester-Klubs ordentlich in Unruhe. So sah sich ten Hag bemüßigt, auf die Attacke seines ehemaligen Spielers einzugehen.
„Er (Ronaldo) ist in Saudi-Arabien weit weg von Manchester United“, so ten Hags Worte auf der jüngsten Pressekonferenz, „jeder kann seine Meinung haben, das ist in Ordnung.“ Fehlenden Ehrgeiz will er sich nicht nachsagen lassen: „Es geht darum, Trophäen zu gewinnen und so weit oben in der Liga wie möglich zu stehen. Der ganze Lärm drumherum kümmert mich nicht.“ Sauber pariert. Doch auch ten Hag weiß: Die Kritiker um Ronaldo werden erst dann Ruhe geben, wenn seine Mannschaft nachhaltig erfolgreich Fußball spielt. Von den ersten drei Premier League-Spielen verloren die Red Devils zwei.