Trotz Millionen-Flut: Kein Kane für den BVB
Borussia Dortmund dürfte seine Transferausgaben in den kommenden Jahren steigern. Wie Bayern München wird man aber auch in Zukunft nicht einkaufen können.

100 Millionen Euro Ablöse hat Bayern München für Topstürmer Harry Kane auf den Tisch gelegt – der erste dreistellige Millionen-Transfer der Bundesliga-Geschichte. Für Borussia Dortmund, der große Titelrivale der Münchner in der vergangenen Saison, werden Deals dieser Kategorie vorerst Wunschdenken bleiben.
„Wir machen weiterhin alles mit Augenmaß“, skizziert BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer gegenüber ‚Bild‘ die Leitlinien der Dortmunder Personalplanungen, „einen Transfer in der Größenordnung Harry Kane sehe ich für die nächsten Jahre nicht, den könnten wir als BVB nicht stemmen.“
Schon einmal, kurz nach der Jahrtausendwende, ging der damals frisch börsennotierte Revierklub auf dem Transfermarkt in die Vollen – und stand wenige Jahre später vor dem Kollaps. Die Geschichte soll sich nicht wiederholen in Dortmund, dafür werden Cramer und seine Kollegen Sorge tragen.
50 Millionen mehr dank Klub-WM?
Stattdessen wollen die Schwarz-Gelben weiter auf Bewährtes setzen. „Wir werden weiter unseren eigenen Weg gehen, insbesondere auch nach jungen, ambitionierten Spielern schauen und diese entwickeln“, führt der Klubfunktionär aus, „wir machen beim BVB alles auf der Basis seriösen und soliden Wirtschaftens, also kein Harakiri, um sportlichen Erfolg zu garantieren.“
Dass aber auch die Borussia ihre Transferausgaben in den kommenden Jahren steigern wird, hängt mit frischen Einnahme-Quellen wie dem neuen Format Klub-WM zusammen. Seit dem Achtelfinal-Aus von RB Leipzig in der Champions League steht der BVB als Teilnehmer fest. Laut ‚Bild‘ könnten Einnahmen im Bereich von 40 bis 50 Millionen Euro winken.
Dieses neue Geld soll zu einem Großteil in den Kader fließen. Cramer betont: „Dass Gelder, die wir generieren, im Wesentlichen in die Entwicklung des Sports investiert werden sollen, ist klar. Es war nie unser Ziel, Gewinne zu horten.“ Auch das Gehaltsbudget in Höhe von aktuell 180 Millionen Euro dürfte sukzessive angehoben werden – selbst ohne einen Transfer à la Kane.
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