Hitzfeld: Personalpolitik schuld an Toni-Dilemma
Mit seinen Äußerungen im italienischen Fernsehen vor einer Woche („das Verhältnis zwischen mir und dem Trainer ist beendet“) schockte Luca Toni die Öffentlichkeit. Selten hatte ein Spieler sich derart gegen seinen Trainer in der Öffentlichkeit aufgelehnt. Die Reaktion des FC Bayern folgte prompt, es setzte eine saftige Geldstrafe und die Suspendierung gegen Maccabi Haifa in der Champions League.
Völlig überraschend zählte Toni jedoch schon gegen Hannover wieder zum Kader der Münchner. Louis van Gaal sah sich aufgrund der angespannten Personallage zu diesem Schritt veranlasst. „Weil wir viele verletzte Spieler haben, und er hat einen Vertrag“, begründete van Gaal. Aber ist es nicht dennoch ein Autoritätsverlust für van Gaal? Der ehemalige Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld zeigte sich im Interview mit dem Pay-TV-Sender ‚Sky’ zumindest überrascht über van Gaals Entscheidung.
Er sei „überrascht, dass van Gaal, der sehr konsequent handelt und ein harter Trainer ist, ihn wieder mitgenommen hat“, schließlich sei mit der öffentlichen Klage über den Trainer „schon etwas Gewaltiges passiert“. Verantwortlich für die Dissonanzen zwischen Toni und van Gaal macht Hitzfeld die fragwürdige Personalpolitik der Münchner: „Die Konflikte waren vorprogrammiert, weil der Verein es nicht geschafft hat, den einen oder anderen Spieler zu verkaufen. Wenn man Gomez holt, hätte man einen anderen Mittelstürmer verkaufen müssen.“ In Toni, Klose und Gomez stehen drei Mittelstürmer im Kader des Rekordmeisters, dazu in Ribéry, Robben, Olic und Müller vier Flügelstürmer.
Im Winter wird sich Toni wahrscheinlich umorientieren - jedenfalls äußerte er sich im italienischen Fersensehen jüngst erfreut darüber, dass die nächste Transferperiode bald ins Haus steht.
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