Diego: Darum wäre Atlético besser als Arsenal
In den vergangenen Wochen wurde immer wieder kolportiert, Diego würde den VfL Wolfsburg im Winter verlassen. Insbesondere Atlético Madrid und zuletzt auch der FC Arsenal bekundeten Interesse am Spielmacher. Aber zu wem würde der kreative Feingeist eigentlich besser passen? Oder ist er beim VfL womöglich bestens aufgehoben?
„Wir müssen bewerten, ob er zum Spielstil passt, den wir wollen“, ließ Wolfsburg-Coach Dieter Hecking Ende Oktober Zweifel am technisch versierten Brasilianer aufkommen. Diego ist beim VfL Wolfsburg längst nicht mehr unumstritten. So verlor der 28-Jährige, der aktuell verletzt ist, bereits vor dem Ausfall seine Lieblingsposition auf der ‚Zehn‘ an ‚Wölfe‘-Youngster Maxi Arnold. Auch ohne den Ex-Bremer läuft es gut beim VfL. Deshalb könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Niedersachsen den eigenwilligen Ballzauberer nicht mehr unbedingt benötigen – insbesondere bei dessen üppigem Gehalt.
Argumentiert man so, wäre Diegos Abschied aus der Autostadt im Winter durchaus denkbar. Atlético scheint heiß auf ihn, will aber keine (hohe) Ablöse für seinen Ex-Spielgestalter zahlen. Auch wenn er bei den ‚Rojiblancos‘ bereits unter Beweis gestellt hat, dass er wertvoll sein kann. 2012 gewann er bei seiner Ausleihe sogar die Eruopa League mit den Spaniern.
Grundsätzlich ist die spanische Liga für Ballzauberer wie Diego vermutlich besser geeignet als beispielsweise die Premier League. Schon in der Bundesliga, die vom Härtegrad etwa ein Zwischending zwischen den beiden Extremen darstellt, beklagte der 28-Jährige sich häufig über die raue Gangart. Oft liegt er hierzulande am Boden und hadert mit Gegnern und Schiedsrichtern.
Demzufolge wäre die Option FC Arsenal wohl zum Scheitern verurteilt. Über die fußballerischen Qualitäten braucht man bei Diego sicher nicht zu diskutieren. Fraglich ist jedoch, ob diese in der Premier League überhaupt zur Entfaltung kämen. Zumal es der Brasilianer gewohnt ist, dass sich das Spiel an ihm ausrichtet – was bei Arsenal wohl nicht der Fall wäre. Darüber hinaus neigt er dazu, das Spiel im Stile eines klassischen Zehners zu verschleppen.
Die Mannschaft von Arsène Wenger zeichnet sich jedoch in der Vergangenheit vor allem durch schnelles Direkt- und Kurzpassspiel aus. Zudem besteht das derzeit wieder so erfolgreiche Team aus Nordlondon bereits zum Großteil aus Zentrumspielern wie Mesut Özil, Jack Wilshere, Aaron Ramsey, Santi Cazorla und Co. Schwer vorstellbar, dass Diego dieses zentrale Überangebot ergänzen soll.
Resümierend sollte Diego deshalb – vorausgesetzt er möchte überhaupt schon im Winter wechseln – zu Atlético Madrid wechseln. Sein Spielstil passt bestens in die Primera División, er kennt Stadt sowie Mannschaft und die Fans lieben ihn. Spätestens im Sommer wird der quirlige Brasilianer Wolfsburg aber wohl verlassen, denn dann läuft sein Vertrag aus. Im Winter wäre deshalb die letzte Möglichkeit für Klaus Allofs noch Ablöseeinnahmen zu generieren.
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