Mit den Vorschusslorbeeren des österreichischen Doubles kam Christian Ilzer nach Hoffenheim. Der Aufgalopp war vielversprechend, der Glanz ist aber längst verblasst. Die Trainerdebatte könnte im kommenden Jahr schneller starten als allen handelnden Akteuren beim Provinzklub lieb ist.
Mit Christian Ilzer, Andreas Schicker und Co. wollte sich die TSG Hoffenheim etwas Joie de vivre aus der Steiermark in den Kraichgau holen. Unter dem Cheftrainer und Geschäftsführer konnte Sturm Graz sensationell die 13-jährige RB-Dominanz durchbrechen, Vergleiche mit Bayer Leverkusen drängen sich geradezu auf.
Werkself-Coach Xabi Alonso wurde vom ‚kicker‘ zur Persönlichkeit des Jahres 2024 gewählt, Bayer legte in nahezu allen Kategorien das beste Jahr seiner Historie hin. Dass es im kommenden Jahr zu einer österreichisch induzierten Kopie in Hoffenheim kommen kann, darf bezweifelt werden.
Einziges Highlight
Der Esprit, den Ilzer aus Graz mit in die kurpfälzische Provinz mitbrachte, hielt genau ein Spiel an. Mit einem mitreißenden 4:3-Sieg gegen RB Leipzig startete der Trainer sein Deutschland-Abenteuer. Die Ernüchterung folgte jedoch auf dem Fuße.
Dem Erfolg gegen die Sachsen konnte Ilzer keinen weiteren mehr hinzufügen. Es folgten drei Unentschieden und vier Niederlagen. „Wir haben zu wenig Punkte, das bedeutet Abstiegskampf“, malte Schicker nach der abschließenden 1:2-Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Samstag gar den Abstiegsteufel an die Wand.
Keine Trainerdiskussion
Eine Trainerdiskussion unterm Weihnachtsbaum findet aber dennoch nicht statt. In Windeseile wurden in den vergangenen Monaten beim Bundesligisten die vorher so erfolgreichen Sturm-Strukturen hochgezogen. Zweifel an Ilzer würden das gesamte Konstrukt ins Wanken bringen.
Eine besinnliche Weihnachtszeit bedeutet dies für den Österreicher aber mitnichten. Mit dem FC Bayern, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt wartet die aktuelle Bundesliga-Spitze in den ersten Wochen des kommenden Jahres auf die TSG, die Garnitur liefert das Europa League-Spiel gegen Tottenham Hotspur.
Wochen der Wahrheit
Die Spitzenspiel-Wochen könnten für den Alpen-Xabi der Auftakt für sein großes Jahr 2025 werden. Oder aber doch schon mit einer Entlassung im Februar ein jähes Ende finden.
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