Sturmtalent aus Italien: Wolfsburg schaltet sich bei BVB-Flirt ein

Nach einer verkorksten Saison ohne Qualifikation für Europa will der VfL Wolfsburg sich neu aufstellen. Der Rückschritt soll nur dazu dienen, um neuen Anlauf zu nehmen. Ein besonderes Augenmerk haben Trainer Dieter Hecking und Manager Klaus Allofs auf die Offensive gelegt. Nach dem Abgang von Nicklas Bendtner und der noch in den Sternen stehenden Zukunft des oftmals unzufriedenen Bas Dosts bleiben den ‚Wölfen‘ für die Position des Mittelstürmers nur noch André Schürrle und Max Kruse. Beide haben ihre Stärken aber eher auf den Außen beziehungsweise hinter den Spitzen.

Mehrere potenzielle Verstärkungen hatten und haben die Kaderplaner auf dem Zettel stehen. Bei Kevin Volland ging man leer aus – der Hoffenheim-Knipser entschied sich für Bayer Leverkusen. Vincent Janssen von AZ Alkmaar ist international heiß begehrt. Manchester United, Paris St. Germain und der FC Everton buhlen ebenfalls um den niederländischen Nationalspieler. Eine Alternative haben die Niedersachsen nun in San Siro ausfindig gemacht.

Die ‚Wolfsburger Allgemeine Zeitung‘ berichtet, dass sich neben Manolo Gabbiadini vom SSC Neapel, der schon im Winter auf der Liste des VfL stand, M'Baye Niang in die Notizblöcke der Scoutingabteilung gespielt hat. Der Angreifer vom AC Mailand soll mehrfach von Wolfsburger Spähern beobachtet worden sein. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Neben Leicester City (Mailand lehnte im Winter eine Anfrage ab) und Stoke City hat auch Ligakonkurrent Borussia Dortmund den Franzosen mit senegalesischen Wurzeln auf dem Schirm.

Wolfsburg und BVB buhlen um Niang

Großes Plus für die ‚Schwarz-Gelben‘ dürfte die Aussicht auf den internationalen Wettbewerb sein. Den haben die ‚Wölfe‘ deutlich verpasst. Auch in Mailand wäre das höchste der Gefühle die Europa League – Voraussetzung ist ein Triumph im nationalen Pokalfinale gegen Meister Juventus Turin. In puncto Spielpraxis könnte hingegen der Klub aus der Autostadt vorne liegen. Beim BVB ist die Offensivfraktion bereits exquisit bestückt und wird mit Neuzugang Ousmane Dembélé weiter aufgewertet. Im Sturmzentrum ist wegen Aubameyang ohnehin kein Stammplatz mehr zu vergeben.

Für Niang, dessen Vertrag bei den ‚Rossoneri‘ bis 2019 datiert ist, würde eine Ablösesumme von mindestens 15 Millionen Euro fällig. In der Sturmreihe ist der Youngster vielseitig einsetzbar. In 20 Pflichtspielen für die Lombarden legte Niang fünf Treffer auf und netzte achtmal selber ein. Abseits seiner fußballerischen Qualitäten wird Niang ein nicht ganz pflegeleichter Charakter nachgesagt. Ende Februar zog sich der Jungprofi bei einem Verkehrsunfall mit seinem Ferrari eine komplizierte Knöchelverletzung zu und fällt seither aus.

FT-Meinung: Sollte Wolfsburg sich im Rennen um Niang durchsetzen, wäre es ein weiterer Fingerzeig in Richtung ‚Jugend forscht‘. Mit Josip Brekalo (18), an dem ebenfalls Interesse des BVB bestand, und Victor Osimhen (18) stehen schon zwei talentierte Jungspieler als Neuzugänge fest. Mit Daniel Didavi schließt sich dem VfL zudem ein bundesligaerfahrener Profi an. Die ‚Wölfe‘ bereiten die Jagd nach einer erfolgreichen Zukunft vor.