Goretzkas große Chance: Raus aus dem Karriereknick
Zuletzt wechselte Leon Goretzka noch den Berater. Nun steht vorerst aber wieder das Sportliche im Vordergrund. Denn schneller als gedacht wird der Ex-Nationalspieler beim FC Bayern in ganz wichtigen Wochen als Stammkraft benötigt.
Nachdem er zu Saisonbeginn mitunter gar nicht im Spieltagskader stand und verkauft werden sollte, ging es in den vergangenen Wochen einsatztechnisch bereits bergauf für Leon Goretzka. Im jüngsten Bundesliga-Spiel gegen den FC St. Pauli (1:0) rotierte der Mittelfeldspieler dann sogar zum ersten Mal in der laufenden Saison in die Startelf des FC Bayern und löste seine Aufgaben ordentlich.
Knapp zwei Wochen später wird Goretzka am heutigen Freitagabend gegen den FC Augsburg (20:30 Uhr) schon wieder von Beginn an auflaufen. Neben Aleksandar Pavlovic (Schlüsselbeinbruch) fällt mit João Palhinha (Muskelbündelriss) ein weiterer Konkurrent wochenlang aus. „Deswegen ist es für mich eine ganz deutliche, eine ganz einfache Entscheidung zu sagen: Wir machen einfach so weiter“, sprach Trainer Vincent Kompany dem angezählten Goretzka auf der gestrigen Pressekonferenz sein Vertrauen aus.
Goretzkas Geduld zahlt sich aus
Für den 29-Jährigen bietet sich nun die große Chance, sich wieder in den Vordergrund zu spielen. Im Sommer entschied Großverdiener Goretzka trotz mäßiger Aussicht auf Spielzeit in München zu bleiben. Er wollte sich durchsetzen und hoffte dabei insgeheim sicher auch auf eine Situation wie die jetzige.
„Die Qualität ist nicht geringer geworden, es sind einfach andere Profile. Wir haben Vertrauen, dass die Leistungen stimmen werden“, urteilt Kompany über die Ausfälle im Zentrum. Goretzka ist schließlich deutlich offensiver veranlagt als Palhinha, zudem deutlich robuster als Pavlovic. Strategisch und technisch hinkt er jedoch hinterher. Dadurch ändert sich die Statik im Bayern-Spiel.
Bayern vor drei Topspielen
Dennoch: Dass die Mittelfeldkombination aus Goretzka und Joshua Kimmich funktionieren kann, bewies das Duo schon oft genug. Und das sollte sie aus Bayern-Sicht besser auch zukünftig und kurzfristig wieder schaffen. Denn nach Augsburg stehen nacheinander die Topduelle mit Paris St. Germain (26. November) in der Champions League, in der Liga bei Borussia Dortmund (30. November) und im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen (3. Dezember) an.
Marschieren die Bayern mit Stammkraft Goretzka erfolgreich durch diese Phase, könnte sich das Standing des im Sommer Aussortierten noch vor Weihnachten wieder erheblich gebessert haben. Und der heftige Karriereknick, der Goretzka ereilte, überwunden sein.
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