Für mehr Physis: Zwei Mittelfeldtürme im Bayern-Visier
Wenn im Sommer Carlo Ancelotti an der Säbener Straße übernimmt, wird er Feinjustierungen am Kader des FC Bayern vornehmen. Neuestes Objekt der Begierde: Ein Spielertyp, wie er im Team des Rekordmeisters bisher nicht vorkommt.
Bei Pep Guardiola sind sie nahezu verpönt. Mittelfeldspieler, die in erste Linie über ihre starke Physis und nicht über die technische Raffinesse kommen. Die Zerstörer Luiz Gustavo und Anatoliy Tymoshchuk schickte er gleich zu Beginn seiner Amtszeit fort, Javi Martínez beorderte er umgehend vom defensiven Mittelfeld ins Abwehrzentrum. Mit Arturo Vidal, der neben seiner körperlichen Präsenz auch ein feiner Fußballer ist, wird Guardiola ebenfalls erst langsam warm.
Auch unter seinem Nachfolger Carlo Ancelotti dürfte der klassische Abräumer nicht allzu häufig Gebrauch finden. Dennoch gibt es nun Gerüchte um das Interesse an zwei Spielern, die alleine durch ihre Körpergröße eine neue physische Komponente ins Bayern-Spiel bringen könnten. So wird der Ivorer Yaya Touré wird seinen Klub Manchester City im Sommer aller Voraussicht nach verlassen. Pikanterweise ist der Grund dafür ausgerechnet der künftige Coach der ‚Skyblues‘, mit dem er schon zu gemeinsamen Zeiten beim FC Barcelona wenig anfangen konnte.
**Box-to-Box
Dass der 32-Jährige aber noch immer zu Höchstleistungen im Stande ist, belegt nun das von der englischen ‚Sun‘ kolportierte Interesse der Großvereine Bayern, Paris St. Germain und Juventus Turin. Eine Kürzung seines fürstlichen City-Gehalts müsste Touré bei einem Wechsel nach München aber in Kauf nehmen, zugleich hätte er als sogenannter Box-to-Box-Player ein Alleinstellungsmerkmal im Kader des FCB sicher. Bei einer Körpergröße von 1,88 Meter und einem Kampfgewicht von 90 Kilogramm würde er nicht nur optisch im Bayern-Mittelfeld hervorstechen.
Gleiches gilt auch für Axel Witsel. Der 27-jährige Belgier steht seit 2012 bei Zenit St. Petersburg unter Vertrag und hegt Abwanderungsgedanken. Der 1,86-Meter-Mann ist extrem kopfballstark, wenngleich er nicht ganz an die technische Klasse des etwas offensiver orientierten Tourés heranreicht. Laut englischen Medienberichten ist er ebenfalls auf dem Radar des deutschen Rekordmeisters gelandet. Auch hier heißt einer der Konkurrenten Juventus Turin, zudem sollen die AS Rom und – man höre und staune – Manchester City an Witsel interessiert sein. Die kolportierte Ablöse von 38 Millionen Euro ist angesichts eines nur noch bis 2017 laufenden Vertrags jedoch happig.
FT-Meinung: Soll das Spiel der Bayern unter Ancelotti noch variantenreicher werden, stünde dem Luxuskader mehr körperliche Präsenz und Torgefahr aus dem Mittelfeld tatsächlich gut zu Gesicht. Weder Vidal noch Thiago oder Xabi Alonso gelten als Torjäger. Touré hingegen kommt auf beachtliche 54 Buden in 189 Premier League-Spielen. Auch Witsel wäre eine neue Waffe bei Standards.
Dass die Bayern aber im Mann von der Elfenbeinküste neben Alonso noch einen weiteren über 30-Jährigen für das Mittelfeld holen ist nicht abzusehen. Witsel wäre, sofern sich die Ablöse noch drücken lässt, tatsächlich eine gute Ergänzung, die je nach Spielsituation weiterhelfen könnte.
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