Premier League

Premier League verschiebt Finanzreform: United vor Problemen

Die geplante Einführung griffigerer Finanzregeln für die Klubs der Premier League bleibt vorerst aus. Ausgerechnet Manchester City ist dafür verantwortlich, dass dem Stadtrivalen Manchester United nun große Probleme ins Haus stehen.

von Martin Schmitz - Quelle: The Times | The Guardian
2 min.
Die Spielabsagen in der Premier League häufen sich @Maxppp

Für mehr Chancengleichheit und finanzielle Stabilität wollte die englische Premier League die alten Finanz- und Nachhaltigkeitsregeln (PSR) durch ein neues System mit einer Kaderkostenobergrenze ersetzen. Dieses sollte die Durchsetzung klarer Absprachen vereinfachen und zudem verhindern, dass die Investorenklubs dem Rest der Liga von Jahr zu Jahr mehr enteilen.

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Doch wie die ‚Times‘ berichtet, wurde dieser Entschluss auf der Ligasitzung am heutigen Donnerstagnachmittag fallengelassen. Zwar wäre in einer Abstimmung die nötige Zweidrittelmehrheit höchstwahrscheinlich erreicht worden, die Vereine waren laut dem Bericht jedoch der Meinung, dass eine Abstimmung zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Sinn ergibt.

Grund dafür sind die aktuell noch laufenden Klagen von Manchester City gegen die geplanten neuen und einige alte Finanzregeln. Zudem drohte auch die Spielergewerkschaft PFA mit einer Klage, sollten die Vereine für eine Kaderkosten- und damit Gehaltsobergrenze votieren.

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United muss Einnahmen generieren

Daher bleiben die bestehenden PSR-Regeln auch in der kommenden Spielzeit aktiv. Es wurde zudem vereinbart, die vorgeschlagenen Ersatzsysteme stattdessen in der nächsten Saison auf einer „Schattenbasis“ zu betreiben und danach die Erkenntnisse zu analysieren.

Für Probleme könnte die aufgeschobene Reform ausgerechnet beim Stadtrivalen von Manchester City sorgen. Die Red Devils, Newcastle United und Aston Villa gehören zu den Vereinen, die PSR als Grund dafür anführen, dass sie auf dem Transfermarkt eingeschränkt sind. Das System besagt, dass jeder Klub der Premier League in einem Abschnitt von drei Spielzeiten umgerechnet maximal 126 Millionen Euro Verlust machen darf, wobei Ausgaben für Infrastruktur, Jugend- und Frauenfußball ausgenommen sind.

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United schrieb im Januar seine Fangruppen an und bestätigte, dass die Verluste im neuen Dreijahreszyklus etwa 360 Millionen Euro betragen werden und kündigte an: „Wenn wir jetzt nicht handeln, laufen wir Gefahr, die PSR/FFP-Anforderungen nicht zu erfüllen.“ Diese Befürchtung könnte ein Grund für die neue Welle an Sparmaßnahmen und die große Betriebsamkeit beim englischen Rekordmeister sein.

Ratcliffe fährt harten Sparkurs

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass United-Boss Sir Jim Ratcliffe weitere 100 bis 200 Mitarbeiter des Klubs entlassen möchte. Bereits im vergangenen Juli hatte der 72-Jährige 250 der damals 1.150 Mitarbeiter vor die Tür gesetzt. Laut dem ‚Guardian‘ hat der Milliardär angedeutet, dass er „keine andere Wahl hat“, als die Kosten im gesamten Verein erheblich zu senken.

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Fast jeder Spieler von United steht dem Bericht zufolge in diesen Sommer zum Verkauf. Insider verrieten der englischen Tageszeitung, dass United „kein Geld mehr“ hätte, wenn Ratcliffe im vergangenen Jahr nicht knapp 290 Millionen Euro zugeführt hätte.

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