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BVB plant Umbruch im Sommer – diese Profis stehen vor dem Aus

Seit dem 0:0 am vergangenen Wochenende gegen Bayer Leverkusen rangiert Borussia Dortmund auf dem letzten Tabellenplatz. Die Krise scheint an der Strobelallee zu einem Umdenken zu führen. 130 Millionen Euro investierte der BVB in den vergangenen eineinhalb Jahren in Transfers. Richtig gezündet hat kaum einer der Deals. Der Fokus soll nun wieder verstärkt auf der Nachwuchsarbeit liegen. Damit neue Triebe gedeihen können, sollen zunächst die alten abgeschnitten werden.

von Remo Schatz
3 min.
Beim BVB stehen einige Profis auf der Streichlist @Maxppp

Das verlorene Champions League-Finale 2013 in Wembley kann durchaus als Zäsur betrachtet werden. Drei Jahre lange verzauberte Borussia Dortmund mit blitzschnellem Angriffsfußball die Bundesliga. Höhepunkt war das gewonnene DFB-Pokalfinale 2012, als der FC Bayern mit 5:2 förmlich auseinandergenommen wurde. Ein Jahr später erreichten die ‚Schwarz-Gelben‘ besagtes Finale in Wembley. Der ‚Stern Borussia‘ war allerdings bereits im Fallen. Mario Götze saß auf gepackten Koffern gen München und auch der Abgang von Robert Lewandowski war beschlossene Sache.

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Die Millioneneinnahmen aus dem schmerzhaften Götze-Transfer reinvestierte der BVB in Henrikh Mkhitaryan, Pierre-Emerick Aubameyang und Sokratis. Ein Jahr später wurde auf den Abgang von Lewandowski mit der Verpflichtung von Ciro Immobile und Adrián Ramos reagiert. Lediglich Sokratis schaffte es, sich zu unersetzlichen Stützen der Mannschaft zu entwickeln. Die übrigen Millioneneinkäufe lassen nach wie vor daran zweifeln, ob die Ablöse nicht um die eine oder andere Million zu hoch ausgefallen ist. Laut der ‚Sport Bild‘ hat die Krise der laufenden Saison den Verantwortlichen an der Dortmunder Strobelallee die Augen geöffnet – und lässt sie die Einkaufspolitik der vergangenen Jahre sowie die Kaderberechtigung von einstigen Meisterhelden überdenken

Alte Zöpfe abschneiden

Kevin Großkreutz war nie der begnadete Techniker. Zweifellose Identifikation, Einsatzwille und pure Kampfgeist machten ‚Fischkreutz‘ aber im Kader unersetzlich und sicherten dem Allrounder sogar einen Platz im WM-Aufgebot. Beim BVB wird die Rolle des Ur-Dortmunders längst überdacht. Ein Abgang im Sommer ist nicht mehr unwahrscheinlich, zumal offenbar einige Premier League-Klubs zuletzt Interesse zeigten und der 26-Jährige einem Wechsel nach England nicht abgeneigt wäre.

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Ein Kreuzbandriss kostete Neven Subotic nicht nur zwei Drittel der vergangenen Saison, sondern auch den Stammplatz neben Mats Hummels. Sokratis ist aktuell gesetzt. Ein Wechsel im Sommer könnte demnach für beide Seiten Sinn ergeben, zumal der Kontrakt des Serben 2016 ausläuft. Linksverteidiger Marcel Schmelzer hingegen steht noch bis 2017 beim BVB unter Vertrag. Die Rolle des 27-Jährigen ist aber mehr denn je fraglich. Erik Durm, der momentan verletzt ausfällt, hat dem Eigengewächs nicht nur in der Nationalmannschaft, sondern auch bei ‚Schwarz-Gelb‘ den Rang abgelaufen.

Roman Weidenfeller würde gerne beim BVB bleiben und seinen Vertrag am liebsten über 2016 hinaus verlängern. Beim Vizemeister hatte der Routinier, der im Dezember zwischenzeitlich von Mitch Langerak verdrängt wurde, aber wohl kaum eine Zukunft mehr. Als mögliche Nachfolger wurden zuletzt Kevin Trapp, Timo Horn und Ron-Robert Zieler gehandelt.

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Talente stehen in den Startlöchern

In der Jugend des BVB kicken schimmernde Rohdiamanten. Felix Passlack hinterließ gemeinsam mit dem ebenfalls 16-jährigen Dzenis Burnic und dem 19-jährigen Jeremy Dudziak in der Wintervorbereitung mit den Profis im spanischen La Manga einen bleibenden Eindruck. Letzterer unterschrieb erst vor rund einer Woche einen Profivertrag bei der Borussia. Hinzu kommt das dänische Talent Jacob Bruun Larsen, das sich der BVB am vergangenen Freitag sicherte und über die B-Junioren an die Profis heranführen will.

Der Revierklub muss sich grundlegende Gedanken über die Einkaufspolitik machen und sich auf frühere Stärken zurückbesinnen. Talente sollen sich wie vor wenigen Jahren WM-Finalheld Götze in der Jugend entwickeln und zu kommenden Stars geformt werden. Nach der so oder so verkorksten Saison wird wohl der Kaderplatz einiger früherer Stammplätze kritisch unter die Lupe genommen.

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