Nach dem Abstieg: Großer Umbruch in Nürnberg
Dem 1. FC Nürnberg steht nach dem achten Bundesliga-Abstieg sowohl auf als auch neben dem Platz eine große Zäsur bevor. Nur zwei Tage nach dem Absturz in die 2. Bundesliga stehen beim FCN zahlreiche Spieler vor dem Absprung, darunter auch einige Leistungsträger.
In Nürnberg deutet sich ein umfangreicher personeller Umbruch an. Wie der ‚kicker‘ berichtet, werden neben Top-Torjäger Josip Drmic, der für rund sechs Millionen Euro nach Leverkusen wechselt, auch Hiroshi Kiyotake und Emanuel Pogatetz den Verein verlassen. Die umworbenen Marvin Plattenhardt, Timothy Chandler und Mike Frantz werden wohl ebenfalls nicht mit in die zweite Liga gehen. Daneben hat der FCN den Angreifern Robert Mak und Tomas Pekhart nahegelegt, sich einen neuen Verein zu suchen. Mit Hanno Balitsch (Vertrag wird nicht verlängert) und dem ausgeliehenen José Campana (Option nicht gezogen) brechen zwei weitere Akteure ihre Zelte in Franken ab. Die dadurch erwirtschaftete, im zweistelligen Millionenbereich liegende Transfersumme könnte nahezu vollständig in den neuen Kader fließen.
Bleiben sollen dagegen neben Stürmer Daniel Ginczek, der in seinem ersten Jahr in Nürnberg aufgrund von Verletzungen – zuletzt ein Kreuzbandriss – noch nicht richtig Fuß fassen konnte, auch die erfahrenen Javier Pinola, Makoto Hasebe und Markus Feulner sowie Talent Niklas Stark. Um sie soll in der kommenden Spielzeit das ‚Club‘-Gerüst aufgebaut werden.
Wer das runderneuerte Team in der nächsten Saison zum Wiederaufstieg führen soll, ist dagegen noch unklar. Fest steht bislang nur, dass Interimscoach Roger Prinzen nach der missglückten Rettungsmission zur U23 zurückkehren wird. Die Kandidatenliste wird aktuell von Holger Stanislawski, seit seinem Aus vor einem Jahr in Köln ohne Job, und Ex-Club-Profi Uwe Rösler, Trainer des englischen Zweitligisten Wigan Athletic, angeführt.
Auch auf Vorstandsebene bahnt sich eine Veränderung an. So soll Martin Bader, seit 2004 beim ‚Club‘ in der Pflicht und gewillt, den Neuaufbau voranzutreiben, ein weiterer Sportvorstand als Unterstützung zur Seite gestellt werden. Bader will den Entschluss des Aufsichtsrats mittragen: „Ich werde mich nicht aus der Verantwortung stehlen. Wenn ich in die Entscheidungsfindung mit einbezogen werde, habe ich kein Problem, wenn wir uns breiter aufstellen.“ Der neue starke Mann soll bevorzugt eine Vergangenheit als Profifußballer aufweisen. Als einer der Kandidaten wird Christian Nerlinger gehandelt, der allerdings betont, bisher „keinen Kontakt“ zum ‚Club‘ gehabt zu haben.
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