HSV: Zweifel an Labbadia – weiter mit Polzin?
Wer übernimmt das Erbe von Steffen Baumgart? Diese Frage wird dieser Tage in Hamburg heißer diskutiert als die Glühweinpreise auf den hiesigen Weihnachtsmärkten. Merlin Polzin ist dabei alles andere als hoffnungslos.
Die Adventszeit wird gerne mit Bedeutung überfrachtet, Wunder sollen dieser Tage geschehen, Wünsche in Erfüllung gehen. Das Wunder einer Rückkehr von Ruud van Nistelrooy zum Hamburger SV – dieses Mal als Trainer – war spätestens am vergangenen Freitag passé, als der Niederländer bei Leicester City als neuer Coach vorgestellt wurde.
Bereits die Tage davor kristallisierte sich im Hamburger Volksparkstadion mit Bruno Labbadia der übliche Verdächtige als Topkandidat für die vakante Trainerposition heraus. Ein Selbstläufer wird die dritte Amtszeit des vor allem in Hamburg umstrittenen Übungsleiters aber nicht.
Zweifel an Labbadia
Wie der ‚kicker‘ berichtet, befindet sich Labbadia zwar „nach intensiven Gesprächen in den Startlöchern“, beschlossen ist die Sache aber längst nicht. Wie das Fachmagazin weiter ausführt, ist die Verpflichtung „noch nicht durch alle Gremien abgesegnet“.
Die Zweifel, dass Labbadia der Heilsbringer ist und den einstigen Bundesliga-Dino zurück in die erste Liga führen wird, sind in der Hansestadt greifbar. In einer freilich keinesfalls repräsentativen Blitzumfrage der ‚Hamburger Morgenpost‘ lehnten gar 87 Prozent der Fans die dritte Rückkehr des Ex-Trainers ab.
Polzin liefert
Und spätestens nach dem starken 3:1-Sieg gegen den Karlsruher SC werden die Stimmen lauter, Zwischenlösung Merlin Polzin bei seiner zweiten Interimsperiode nun dauerhaft das Vertrauen zu schenken.
„Na klar: Ich habe Bock, weiter mit den Jungs erfolgreich zu sein“, kündigte der Trainer freudestrahlend nach dem Auftritt im Karlsruher Wildpark an. Immerhin waren es seine Maßnahmen wie die Rückkehr zum 4-3-3, die Beorderung von Matchwinner Jean-Luc Dompé in die Startformation sowie individuelle Motivationsvideos für jeden Spieler, die zum Erfolg führten.
Der Sieg bringt aber vor allem Sportvorstand Stefan Kuntz Zeit, um die Dinge zu sortieren. „Du kannst ja letztlich quatschen wie du möchtest, letztlich sind es die Siege, die zusammenschweißen. Und auf jeden Fall werden wir nicht versuchen, so eine Welle zu unterbrechen“, kündigte der frühere Labbadia-Sturmpartner in Kalsruhe an.
Zweite Chance für Polzin
Laut ‚kicker‘ bedeuten die Worte auch, dass Polzin „mindestens“ noch das Spiel am kommenden Sonntag (13:30 Uhr) in Darmstadt bekommen wird, um weiter Pluspunkte zu sammeln. Vielleicht geht dann zumindest für ihn der Wunsch nach seinem ersten Cheftrainerposten in Erfüllung.
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